Leserreporter Derzeit kein Halt am Alsfasser Ärztehaus

Gronig · Die Vollsperrung der Straße zwischen Bliesen und Oberthal hat Einfluss auf den Öffentlichen Personennahverkehr.

 Der Bus der Linie R2 fährt derzeit nicht über Alsfassen nach Wadern, sondern über den Tholeyer Berg. Mit ihm kommt man also auch nicht ans Ärztehaus in der Annenstraße in Alsfassen.

Der Bus der Linie R2 fährt derzeit nicht über Alsfassen nach Wadern, sondern über den Tholeyer Berg. Mit ihm kommt man also auch nicht ans Ärztehaus in der Annenstraße in Alsfassen.

Foto: B&K/Bonenberger/

„Kein Halt in Alsfassen! Wieso?“ Das fragt Leser-Reporterin Evi Hermes. Wer da mit dem Vorwurf konfrontiert wird, in Alsfassen vorsätzlich nicht zu stoppen, ist das im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) tätige Unternehmen Saar-Mobil – beziehungsweise dessen Fahrer. SZ-Leserin Hermes berichtet: „Meine Mutter muss zwei Mal die Woche nach Alsfassen. Laut des von Saar-Mobil veröffentlichten Fahrplans soll die Linie 627 über Alsfassen fahren.“ Die 78-jährige Mutter der Leser-Reporterin, so berichtet diese, steige in Güdesweiler an der Haltestätte Scheid ein und möchte am Ärztezentrum aussteigen – und umgekehrt. „Normalerweise kein Problem“, sagt Hermes. Aktuell aber eben doch. Denn bisher habe jeder Busfahrer behauptet, dass Linie 627 eben nicht über Alsfassen fahre, sondern direkt über die Fausenmühle an den Bahnhof rausche – statt durch die Annenstraße. Das gleich gelte für die Rückfahrt. Und weiter sagt sie: „Außer meiner Mutter befinden sich noch viele andere ältere Herrschaften im Bus, die nicht mehr so gut zu Fuß sind und sicherlich wie meine Mutter nicht sehr erfreut darüber sind, vom Bahnhof zum Ärztehaus laufen zu müssen.“ Was sei denn nun richtig, fragt Hermes. „Stimmt der Fahrplan oder die Aussage der Busfahrer?“

Alexander Lill, stellvertretender Betriebsleiter von Saar-Mobil, bestätigt, dass die Busse der oben genannten Linie aktuell die Alsfasser Haltestelle in der Nähe des Ärztehauses nicht ansteuern. Der Grund sei die Vollsperrung zwischen Bliesen und Oberthal, die das ÖPNV-Unternehmen vor große Herausforderungen stelle. „Frau Hermes hat sich per Mail mit ihrem Anliegen an uns gewandt“, bestätigt Lill die Angaben der Leser-Reporterin. „Wir haben auch umgehend geantwortet und erklärt, wo das Problem liegt. Und ich habe Frau Hermes angeboten, dass sie mich jederzeit anrufen kann, wenn sie das Problem noch einmal persönlich bereden möchte“, sagt Lill. Von diesem Angebot habe die Frau bislang jedoch keinen Gebrauch gemacht.

Wie weiter oben bereits erläutert, sind die aktuellen Straßenbauarbeiten zwischen Bliesen und Oberthal mit der Vollsperrung ursächlich für die Unannehmlichkeiten. „Der Ersatzfahrplan ist sehr aufwendig und wurde sozusagen mit heißer Nadel gestrickt. Und es stimmt, dass wir anfangs eine Pressemitteilung herausgegeben haben, in der stand, dass die Linie 627 über Alsfassen kommt und in der Annenstraße hält beziehungsweise umgekehrt. Dem ist aber nicht so.“ Lill bedauert den Fehler, sagt aber auch: „Wir können nur das fahren, was der Auftraggeber uns vorgibt.“ Auftraggeber ist der Landkreis St. Wendel, der den ÖPNV sozusagen bestellt. „Der Auftrageber hat aber nicht unendlich viel Geld.“ Das habe letztlich zur Konsequenz, dass Alsfassen derzeit eben nicht von der Linie 627 angesteuert werden könne: „Im Internet haben wir das  längst berichtigt.“

Aktuell sei es so, dass die Linie R2, die St. Wendel mit Wadern verbinde, momentan wegen der Vollsperrung nicht über Bliesen, Oberthal und Gronig fahre, sondern über Alsweiler, Tholey, Theley großräumig umgeleitet werde. Die R 627 fährt laut Fahrplan vom Zentralen Busbahnhof in St. Wendel auf direktem Weg über die B 41 über Güdesweiler, nach Steinberg-Deckenhard und wieder zurück nach Güdesweiler. Dann geht es nach Oberthal und Gronig, wo Endstation ist – beziehungsweise umgekehrt. „Das ist aktuelle die einzige Möglichkeit, mit dem Bus von Oberthal oder Gronig nach St. Wendel zu kommen.“

Fazit: Auch wenn er es gerne würde, könne Lill der Mutter der Leser-Reporterin nicht helfen. Zumindest nicht in den Sommerferien, denn so lange dauert Teil eins der Straßenbaustelle zwischen Bliesen und Oberthal. „Zum Glück“, sagt der Saar-Mobil-Mann, „denn während der Schulzeit wäre es unmöglich hier einen adäquaten Ersatzverkehr zustande zu bringen.“ In Spitzenzeiten würden auf der jetzt gesperrten Strecke zehn Busse innerhalb einer halben oder dreiviertel Stunde verkehren, „alle vollbesetzt“.

Daher werden die Baustelle zum Ende der Sommerferien unterbrochen und zum Beginn der Herbstferien wieder aufgenommen. „Wir hoffen, dass die Arbeiten dann abgeschlossen werden können und sich die Beeinträchtigungen letztlich im Rahmen gehalten haben.“ Für Betroffene „ist die Situation aktuell natürlich schlecht. Aber finanziell wäre es nicht darstellbar gewesen, eine dritte Linie einzurichten“.

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