Sexueller Missbrauch Neue Vorwürfe gegen Freisener Ex-Pfarrer

Freisen · Ein von seinen Aufgaben entbundener Geistlicher muss sich demnächst vor dem Kirchengericht in Köln verantworten. Er soll sich an Minderjährigen vergangen haben.

 Sexueller Missbrauch bei der katholischen Kirche in Freisen: neue Vorwürfe wurden laut (Symbolbild).

Sexueller Missbrauch bei der katholischen Kirche in Freisen: neue Vorwürfe wurden laut (Symbolbild).

Foto: dpa/Friso Gentsch

Es gibt zwei weitere Verdachtsfälle gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer, der des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt wird. Das bestätigt das Bistum Trier. Einer davon, so die Bistums-Pressesprecherin, werde in das Verfahren noch einbezogen, das derzeit am Kölner Kirchengericht bearbeitet wird. Der andere Fall sei erst bekannt geworden, als das Verfahren bereits am Laufen war. Darüber hinaus würden beide Fälle bei der Staatsanwaltschaft geprüft.

Das sei mittlerweile geschehen, bestätigt Mario Krah, Pressesprecher bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken: „Eines der darauf eingeleiteten Verfahren wurde wegen Verjährung eingestellt, weil sich die Tat bereits 1982 ereignet haben soll.“ Das zweite Verfahren ist noch anhängig. Gegenstand der Anzeige sei der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs eines Jugendlichen 2006.

Zum Hintergrund: Das Bistum Trier hatte den langjährigen Freisener Pastor zum 14. April 2015 von seinen Aufgaben entbunden. Zuvor hatte es mehrere Strafanzeigen gegeben, die aber wegen Verjährung nicht weiter verfolgt wurden. Am 1. Mai 2015 ging der Pastor in den Ruhestand. Die Voruntersuchungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger wurden im Mai 2016 eingeleitet. Im September 2017 leitete Bischof Stephan Ackermann den entsprechenden Untersuchungsbericht dem Vatikan zu — mit der Empfehlung, ein kirchliches Strafverfahren zu eröffnen. Die dortige Glaubenskongregation sollte über das weitere Vorgehen entscheiden. Am 10. Januar 2018 stand fest: Gegen den ehemaligen Pfarrer wird ein kirchliches Strafverfahren eingeleitet. Um Neutralität zu wahren, sollte dieses nicht im Bistum Trier geführt werden, sondern in Köln. Dort ist ein Zeitplan, wann die Verhandlung beginnt, noch nicht in Sicht.

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