Fußball Das Top-Spiel, dem alle entgegenfiebern

Marpingen · In der Handball-Saarlandliga empfängt Verfolger HSG Nordsaar am Samstag den Spitzenreiter HSV Merzig-Hilbringen.

  Augen zu und druch: David Pfiffer setzt sich gegen die Nordsaar-Spieler Tobias Hans (links) und Manuel Schmitt durch. Das Hinspiel gewann Merzig klar.  Foto: Heiko Britz

Augen zu und druch: David Pfiffer setzt sich gegen die Nordsaar-Spieler Tobias Hans (links) und Manuel Schmitt durch. Das Hinspiel gewann Merzig klar. Foto: Heiko Britz

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz.www.digfot.de

Bescherung für die Handball-Fans in der Region ist 2018 bereits an diesem Samstag: Dann steigt um 20 Uhr in der Marpinger Sporthalle das Gipfeltreffen um die Tabellenführung zwischen den Top-Mannschaften der Saarlandliga. Die Ausgangslage: Gastgeber HSG Nordsaar hat nach der Hinrunde 21:5 Punkte auf dem Konto, Spitzenreiter HSV Merzig-Hilbringen nur einen Zähler mehr.

Seit Tagen schon ist das Spitzenspiel das große Thema bei beiden Klubs. „Die älteren Spieler haben gemerkt: Da geht was in Richtung Meisterschaft, und für einige ist es vielleicht die letzte Gelegenheit, einen Titel zu gewinnen“, sagte Rückraumspieler Sebastian Stoll bereits vor Wochen.

Und dennoch: Kurz vor dem Top-Spiel ist von allzu großem Optimismus bei der HSG nur wenig zu verspüren. Trainer Krzysztof Wroblewski wirkt äußerst zurückhaltend. „Wenn ich ehrlich bin, ausgerechnet vor diesem Spitzenspiel stehen wir vor einer schweren personellen Situation“, berichtet der Übungsleiter des Tabellenzweiten.

Gegen Merzig-Hilbringen muss die HSG ohne die privat verhinderten Leistungsträger Sebastian Stoll und Michael Paschke auskommen. Für die ohnehin dünne Personalabteilung ist das ein heftiger Schlag ins Kontor. „Die Ausfälle sind für uns nur ganz schwer zu kompensieren. Wir haben keinen Spieler mehr, der in der Rückraummitte spielen kann und nur wenig Zeit gehabt, noch etwas umzustellen“, hadert Wroblewski.

Der 52-Jährige und sein Trainerkollege Marko Heidemann müssen wegen der Personalnot wohl abwechselnd selbst ins Spielgeschehen eingreifen. „Ein paar Minuten werden es schon sein. Wir haben eine intakte Mannschaft und müssen mit viel Kampfgeist dagegenhalten“, weiß er.

Die Personalsorgen der HSG hat man auch in Merzig mitbekommen. „Wenn Stoll und Paschke fehlen, dann ist Nordsaar über 60 Minuten schon geschwächt. Aber abschenken werden die überhaupt nichts“, ist sich der Trainer des HSV Merzig-Hilbringen aber sicher. Grundsätzlich ist ihm egal, in welcher Besetzung der Gegner aufläuft. „Unser Ziel ist die Meisterschaft, da gibt es keine andere Meinung. Wir wollen auf dem ersten Tabellenplatz überwintern“, lautet Göbels Vorgabe.

Sein Team sieht er insgesamt ausgeglichener besetzt und nicht mehr so berechenbar wie noch im Vorjahr, als der HSV hinter dem TV Homburg den zweiten Platz belegte. „Schrittweise wollen wir eine Mannschaft für die Zukunft aufbauen und uns dem Oberliganiveau nähern. Momentan fehlt es noch an der nötigen Konstanz“, sagt Göbel.

Was die sportlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für den Aufstieg in die Oberliga angehen, sieht Wroblewski auf lange Sicht den Spitzenreiter besser aufgestellt. „Merzig-Hilbringen ist schon der Favorit, der Verein hat allgemein eine größere Erfahrung in den höheren Spielklassen als wir“, erklärt er. Doch selbst bei einer Niederlage im Topspiel sieht Wroblewski die Felle noch nicht wegschwimmen. „Wir starten ja erst am Anfang der Rückrunde und werden bis zum Schluss alles tun, damit der erste Tabellenplatz für uns weiter realistisch und greifbar bleibt.“

Keine guten Erinnerungen hat er ans Hinspiel in der Merziger Thielsparkhalle, das für Nordsaar mit 21:29 deutlich verloren ging. „Wölfe erlegen Nordsaar“ lautete damals die Überschrift. „Da waren wir ganz daneben und haben zur Halbzeit schon mit 4:13 zurückgelegen. Ein zweites Mal haben wir nicht mehr so schlecht gespielt“, blickt er auf die erfolgreiche Hinrunde mit zehn Siegen.

Dadurch seien seine Akteure auch mental stärker geworden und würden mehr an sich glauben. „Auch wenn es ohne Stoll und Paschke unmöglich erscheint, den Tabellenführer zu stoppen, und die Mannschaft zwischendrin mich und Marko durchschleppen muss: Wir werden alles versuchen, um ein gutes Spiel zu machen“, kündigt Wroblewski an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort