Hunde Zwei Topmodel auf vier Pfoten

Marpingen · Zwei Hündinnen aus Marpingen räumten bei der größten Hundeausstellung aller Zeiten ordentlich ab. Ganz zur Freude ihrer Besitzer.

 Karl-Josef Rühl und seine Pyrenäenhündin Mon Chérie.

Karl-Josef Rühl und seine Pyrenäenhündin Mon Chérie.

Foto: Kynoweb/Ernst von Scheven/Ernst von Scheven

Mon Chérie ist ein Topmodel. Laufstege sind ihr Zuhause. Dort misst sie sich mit Schönheiten aus aller Welt. Die Dame ist zwei Jahre alt und wohnt mit ihrer Familie in Marpingen. Ihre Maße sind perfekt. Sie ist knapp 50 Zentimeter groß, hat kein Gramm Fett auf den Rippen und ihr fauve-farbenes Fell glänzt wie Seide. Die Pyrenäen-Hütehündin ist der ganze Stolz von Herrchen Karl-Josef Rühl. „Sie läuft immer vorne mit“, erzählt er und wuschelt seinem Vierbeiner durchs Fell.

Auch bei der „World Dog Show“ in Leipzig räumte Mon Chérie wieder ordentlich ab. Bei der größten Hundeausstellung der Welt mit mehr als 31 000 Tieren wählte eine Jury sie in ihrer Klasse zum „World Winner 2017“. Das ist der Weltmeister-Titel für das vorbildliche Dasein als Hund. Doch damit nicht genug. In der Finalrunde erhielt sie schließlich noch den Titel „Best of Breed“ (BOB). Über diese Auszeichnung freut sich Rühl ganz besonders. Sie bestätigt, dass Mon Chérie nicht nur der schönste Pyrenäenhund in ihrer Klasse, sondern der gesamten Rasse ist. „Dabei spielt es zum Beispiel keine Rolle, ob es sich um einen jungen oder alten Hund, um ein Männchen oder Weibchen handelt“, erklärt Herrchen Rühl.

Er und seine Ehefrau Christa waren schon immer Hundeliebhaber. Als sie in Berlin wohnten, hatten sie einen Pudel. In Marpingen suchten sie nach einer anderen Rasse. Sie wurden auf Pyrenäenhunde, auch Berger des Pyrénées genannt, aufmerksam und waren sofort begeistert. So begeistert, dass sie die Zuchtstätte „Du petit Filou“ gründeten. 2005 kam der erste Wurf mit fünf Welpen zur Welt. „Wir haben zuerst die Langhaar-Variante gezüchtet. Mittlerweile sind wir auf Kurzhaar umgestiegen“, erzählt Rühl. Ihre Tiere auszustellen, ist für die Eheleute mittlerweile zum Hob- 
by geworden. Unter ihren Vierbeinern sind regelmäßig Europa- und Bundessieger. Mon Chérie hat bereits mit zehn Monaten ihren ersten Titel gewonnen. Und auch ihre Tochter Paula ist schon eine echte Schönheitskönigin. Auf der „World Dog Show“ ist die ein Jahr alte Hündin zum „World Junior Winner 2017“ gewählt worden.

„Pyrenäenhunde sind toll“, schwärmt Christa Rühl. Über Jahrhunderte hinweg setzten Schäfer die Rasse zum selbstständigen Hüten von Schafen ein. Und bis heute seien alle Eigenschaften vorhanden, die man von einem Hütehund erwartet. „Sie sind temperamentvoll, intelligent und gelehrig“, erklärt Karl-Josef Rühl. Vor allem aber seien Berger noch sehr natürlich. „Wir baden und frisieren unsere Hunde nicht. Auch nicht, wenn wir zu einem Wettbewerb fahren.“ Zuchtziel der Rühls ist es daher vor allem, die Ursprünglichkeit zu erhalten.

Auf diese legen auch die Wettbewerbs-Juroren großen Wert. Sie achten beispielsweise darauf, dass der Hund fließend geht. „Das ist wichtig für die Hüte-Arbeit“, sagt Christa Rühl. Weitere Kriterien seien gesunde Zähne, die Augenfarbe und Fellbeschaffenheit. „Außerdem muss bei einem Berger der lustige Gesichtsausdruck rüberkommen.“ Mon Chérie habe bei fast allen Punkten die Note „Vorzüglich“ erhalten. Fast? „Naja“, sagt der Hundezüchter und lächelt, „Es gibt immer etwas zu verbessern.“ Auch bei einem Topmodel.

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