Masters Jetzt fällt der Abschied noch schwerer

Primstal · Der VfL Primstal wurdeam Sonntag beim Hallenmasters sensationell Zweiter. Erst im Finale musste sich der Saarlandligist Ligakonkurrent SV Auersmacher mit 1:2 geschlagen geben. Für Patrick Backes war es der letzte Auftritt im VfL-Trikot.

  Die Spieler des VfL Primstal lassen sich von ihren Anhängern feiern. „Was unsere Fans abgeliefert haben, war einfach super“, schwärmte Nils Kuckel.

Die Spieler des VfL Primstal lassen sich von ihren Anhängern feiern. „Was unsere Fans abgeliefert haben, war einfach super“, schwärmte Nils Kuckel.

Foto: Thomas Wieck

Irgendwo zwischen Stolz und Enttäuschung – so war die Gefühlslage der Fußballer des VfL Primstal nach dem Volksbanken-Masters des Saarländischen Fußballverbandes am Sonntagabend in der Saarbrücker Saarlandhalle. Nach starken Auftritten erreichte der VfL, angetrieben von einem riesigen Fan-Block, zum zweiten Mal nach 2015 das Masters-Endspiel. Dort zog Primstal aber knapp mit 1:2 gegen den SV Auersmacher den Kürzeren. Wie schon vor vier Jahren (4:6 nach Siebenmeterschießen gegen den FV Diefflen) musste sich der Club daher mit Rang zwei zufrieden geben.

Knapp eine Viertelstunde nach dem Schlusspfiff genehmigte sich VfL-Offensivspieler Nils Kuckel ein Bierchen – und ließ das Turnier Revue passieren. „Ein wenig Frust ist schon da. Der zweite Platz ist in Ordnung, auch wenn das verlorene Endspiel natürlich schmerzt. Gerade weil bei so einem Turnier eigentlich nur der erste Platz zählt.“ Begeistert zeigte sich Kuckel von der Unterstützung von den Rängen. „Wenn man immer wieder hört, wie ,VfL Primstal’ gerufen wird, pusht einen das unheimlich. Was die Fans abgeliefert haben, war einfach super.“

In ein Tollhaus verwandelte sich der VfL-Block vor allem Sekunden vor Ende des mit 3:2 gewonnenen Halbfinales gegen den FV Diefflen, als Torwart Simon Holz kurz vor dem Ertönen der Schlusssirene einen Zehn-Meter-Strafstoß von Arthur Mielczarek an den Innenpfosten lenkte – und damit seinem Team die Endspiel-Teilnahme sicherte.

Zu Beginn des Finales gab es dann erneut Riesenjubel, als Pascal Limke unmittelbar vor den eigenen Anhängern das 1:0 für den VfL erzielte. Doch Auersmacher glich postwendend aus und ging fünf Minuten vor Schluss mit 2:1 in Führung.

Danach hatte der VfL zwar mehrere Ausgleichschancen, doch entweder kam der letzte Pass nicht an, oder Auersmachers Schlussmann Florian Schworm stand dem 2:2 im Weg. Besonders eng war es 90 Sekunden vor Schluss, als der Schlussmann einen Schuss des frei vor ihm auftauchenden Limke an die Latte lenkte.

„Das Quäntchen Glück, das wir im Halbfinale noch hatten, hat uns leider im Finale gefehlt“, analysierte Mittelfeldspieler Patrick Backes. Für den 27-Jährigen war das Masters 2019 ein ganz besonderes. Denn der Hallenspezialist lief zum letzten Mal im VfL-Dress auf.

Der Mittelfeldspieler, der seit zwölf Monaten in Stuttgart lebt und arbeitet, hängt die Fußball-Schuhe an den Nagel. Auch, weil seine aus Schweden stammende Freundin Louise gestern ihr Heimatland verlassen hat und nun mit Backes zusammen wohnt. „Job und Fußball habe ich noch unter einen Hut gebracht. Aber Job, Freundin und Fußball unter einen Hut zu bringen, das wird mir dann doch zu viel“, erklärte Backes lachend.

Doch der Abschied vom runden Leder sorgt bei ihm auch für ein weinendes Auge. „Gerade nach dieser tollen Hallenrunde fällt mir der Abschied noch schwerer“, gesteht der VfL-Akteur. „Zählt man Qualifikation und Masters zusammen, waren wir bei neun Turnierteilnahmen acht Mal im Endspiel. Das ist schon Wahnsinn.“

Die Feier nach dem Masters fiel beim VfL übrigens etwas ruhiger aus. „Die meisten waren körperlich schon richtig platt“, berichtete Backes. „Wir haben noch was gemeinsam gegessen, und einige sind dann noch in den Jugendclub weitergezogen. Ich aber nicht mehr, weil ich gestern nach Stuttgart musste.“

Nach der erfolgreichen Hallenrunde gilt die volle Konzentration des VfL der Restrückrunde in der Saarlandliga. Die beginnt für die Schwarz-Roten am Sonntag, 10. März, mit dem Heimspiel gegen die Spvgg. Quierschied. Aktuell belegt Primstal den 13. Tabellenplatz, Quierschied steht mit vier Zählern mehr auf Rang elf.

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