Bauprojekt gestartet Wohnen mit dem Arzt als Nachbarn

Oberthal · Montag war Baubeginn des Komplexes mit Apartments und Praxis in Oberthals Ortsmitte. Er gehört zum Großprojekt Imweiler Wies.

 Symbolischer Spatenstich und Beginn der Bauarbeiten am Wohn- und Gesundheitskomplex in Oberthal mit (von links) Ortsvorsteher  Reiner Burkholz, Projektleiter Sven Heinrich Kehrein-Seckler von Freiraum3 Saar-Lor-Lux und Bürgermeister Stephan Rausch.

Symbolischer Spatenstich und Beginn der Bauarbeiten am Wohn- und Gesundheitskomplex in Oberthal mit (von links) Ortsvorsteher  Reiner Burkholz, Projektleiter Sven Heinrich Kehrein-Seckler von Freiraum3 Saar-Lor-Lux und Bürgermeister Stephan Rausch.

Foto: B&K/Bonenberger/

Der Bagger steht in Position, ist betriebsbereit. Doch noch muss seine Schaufel am Boden ruhen. Und das, obwohl an diesem Montag offizieller Baubeginn des Wohn- und Gesundheitskomplexes in der Imweiler Wies in Oberthal ist. Statt des schweren Baugeräts kommen aber zunächst einmal klassische Schippen zum Einsatz. Bürgermeister Stephan Rausch (CDU), der Oberthaler Ortsvorsteher Reiner Burkholz und Investor Sven Heinrich Kehrein-Seckler übernehmen den symbolischen Spatenstich.

„Was Sie jetzt auf den Zeichnungen sehen, können Sie in einem Jahr in Echt bewundern“, sagt Kehrein-Seckler, Geschäftsführer von Freiraum3 Saar-Lor-Lux, und deutet auf das Banner hinter sich. Darauf abgebildet sind drei Gebäude. In diesen ist Platz für 17 Wohnungen. Deren Zuschnitte sind verschieden, starten bei etwa 70 Quadratmetern. „Es werden altersgerechte Wohneinheiten entstehen“, erläutert der Freiraum3-Chef. Altersgerecht bedeutet, dass die Apartments vorbereitet sind auf Techniken, die Senioren in ihrem Alltag unterstützen können. Als Beispiel nennt er einen Herd, der einen Alarm aussendet, wenn länger nicht daran gearbeitet wurde. Das Gerät werde nicht mitgeliefert, aber die technischen Voraussetzungen für dessen Einbau geschaffen. „Die Menschen sollen so lange wie möglich in ihrem Zuhause bleiben können“, sagt Kehrein-Seckler.

Ein Drittel der Wohnungen sei komplett barrierefrei. Sie werden schlüsselfertig an die künftigen Besitzer übergeben. Ein Teil der Wohneinheiten ist bereits vergeben, andere warten noch auf Käufer.

Vergeben ist auch das Erdgeschoss des mittleren Gebäudes. Dort entsteht nach den Worten Rauschs ein Facharztzentrum. Drei neue Ärzte werden sich in Oberthal ansiedeln. „Das ist wie ein Sechser im Lotto“, sagt der Bürgermeister. Hinzu kommt noch eine Apotheke im Erdgeschoss des rechten Gebäudes.

Das Großprojekt „Renaturierung Imweiler Wies“ sei hochinteressant, vereine es doch Hochwasserschutz mit Tourismusangebot, Wohnungen und ärztlicher Versorgung. Es sei ein Puzzleteil in einer jahrzehntelanger Entwicklung des Oberthaler Ortskerns. „Viel Arbeit und Herzblut“ stecke darin. Der Rathauschef betont mehrmals, dass so etwas nur im Team zu meistern sei. „Und wenn dann noch der richtige Partner hinzukommt, ist alles gut“, sagt Rausch. Der richtige Partner hat sich in Freiraum3 gefunden. Das Planungs- und Entwicklungsbüro aus Saarlouis setzte sich mit seinen Ideen in einem Wettbewerb der Gemeinde durch.

Bürgermeister Rausch geht davon aus, dass mit dem Ärztezentrum Oberthals Mitte nochmal stärker frequentiert wird. Daher sei die nächste Baustelle schon in Sicht. „Es gilt, den Kirmesplatz attraktiver zu gestalten und dort auch befestigte Parkplätze anzubieten“, sagt Rausch. Im nächsten Schritt müsse geschaut werden, dass die Fußgänger auch sicher zu der Praxis gelangen. Ein Zebrastreifen auf der Poststraße wäre denkbar.

 So wird der Komplex in Oberthal, bestehend aus drei Gebäuden, aussehen. Im Erdgeschoss des mittleren Hauses wird das Facharztzentrum untergebracht.

So wird der Komplex in Oberthal, bestehend aus drei Gebäuden, aussehen. Im Erdgeschoss des mittleren Hauses wird das Facharztzentrum untergebracht.

Foto: Architekturbüro Schooff und Moske

Da der künftige Gebäudekomplex auch unmittelbar am geplanten Wassergarten und dem neuen Radweg liegt, war auch Gastronomie ein Thema. Dieses noch innerhalb der Gebäude zu realisieren, sei ein Wunsch gewesen, gesteht der Verwaltungschef. Doch das klappte nicht. Daher hat die Gemeinde kurzerhand den Verantwortlichen des Cafés Conrad, das unmittelbar an das Areal der Imweiler Wies grenzt, eigene Flächen angeboten und befestigt – für die Außengastronomie. Pünktlich zum Töpfermarkt Anfang Mai sollen Besucher ihren Kaffee auf der Terrasse genießen können. Von dort lassen sich dann auch die Baufortschritte an den Wohngebäuden beobachten.

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