Pflanzaktion Generationen bauen Garten der Begegnung

Gronig · Auf einer ungenutzten Brachfläche in Gronig arbeiten Jung und Alt gemeinsam an einem neuen Treffpunkt im Grünen.

 Die Kleinsten bei der Feldarbeit: Kinder aus dem katholischen Kindergarten in Gronig setzen unter Anleitung von Toni Schäfer (rechts) Kartoffeln in die Erde. Foto: B&K

Die Kleinsten bei der Feldarbeit: Kinder aus dem katholischen Kindergarten in Gronig setzen unter Anleitung von Toni Schäfer (rechts) Kartoffeln in die Erde. Foto: B&K

Foto: B&K/Bonenberger/

Im Oberthaler Ortsteil Gronig tut sich einiges, um alle Generationen zusammenzubringen. Aus diesem Grund wuselten Kinder der Oberthaler Grundschule und des katholischen Kindergartens am Dorfgemeinschaftshaus umher und halfen Hans Josef Recktenwald und dessen Kollegen vom Obst- und Gartenbauverein bei der Gestaltung eines neuen Gartenprojektes. Dort, wo neben dem Spielplatz eine bisher ungenutzte Brachfläche lag, entsteht ein „Garten der Begegnung“. Dieser soll als Nutz- und Blumengarten ein Treffpunkt für Jung und Alt werden.

„Wir hatten 2013 mit Grundschülern bereits an anderer Stelle ein Kartoffelfeld angelegt. Da die Kinder in diesem Alter noch so begeisterungsfähig und wissbegierig sind, wollen wir das Pflanzprojekt jetzt auch in unserem neuen Garten wiederholen“, so Hans Josef Recktenwald, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins. Wechselnde Grundschulklassen und Kindergartengruppen sollen das Kartoffelfeld beim Dorfgemeinschaftshaus in den kommenden Jahren mit beackern. Schon beim Anlegen ist der Name des neuen Gartens Programm: Jung und Alt arbeiten Hand in Hand.

Hermann Hans vom Obst- und Gartenbauverein ist begeistert und mittendrin. Seine Enkelin Marissa besucht den Kindergarten und genießt es, jetzt mit ihrem Opa im Garten zu arbeiten. „Wir wollen den Kindern zeigen, wie es früher bei der Kartoffelernte zuging. Damals wurden die ersten Kartoffeln gleich auf dem Feld probiert, einfach im Feuer aus Kartoffelkraut und Holz gegart“, erzählt Hans Josef Recktenwald. Den Kindern sollen Traditionen und Bräuche aus früherer Zeit vermittelt werden.

Die Idee zu dem „Garten der Begegnung“ wurde vor zwei Jahren geboren. „Wir treffen uns regelmäßig in einer Ideenwerkstatt mit Vertretern des Ortsrates und mit unseren Bürgern und überlegen gemeinsam, wie wir unser Dorf weiterentwickeln können“, verrät Ortsvorsteher Toni Schäfer. Ein Förderverein zur Dorfentwicklung treibt die Ideen voran. Das ausgewählte Gelände sei ideal für das neue Gartenprojekt. „Die Nähe zum Dorfgemeinschaftshaus mit seinen Parkplätzen, Toiletten, einer Bühne und einem Grillplatz ist ideal für Veranstaltungen, die wir im Garten der Begegnung durchführen möchten. Ein großer Pluspunkt ist, dass die Kinder hier ohne Gefährdung durch den Straßenverkehr toben und spielen können“, so Schäfer.

 Der Naturschutzbeauftragte Bernd Stephan hängt einen Nistkasten für Kleinvögel auf. Foto: B&K

Der Naturschutzbeauftragte Bernd Stephan hängt einen Nistkasten für Kleinvögel auf. Foto: B&K

Foto: B&K/Bonenberger/

Auch Bernd Stephan, der Groniger Naturschutzbeauftragte, ist in das Gartenprojekt eingebunden. Er hat an diesem Tag die Aufgabe, mit den Kindern Nistkästen für Kleinvögel wie Meisen und Spatzen aufzuhängen. Die Kinder kennen ihn bereits und lauschen aufmerksam, als er ganz nebenbei eine Lehrstunde über heimische Vögel abhält. „Damit es den Vögeln im Winter nicht zu kalt und im Sommer nicht zu heiß wird, hängen wir den Kasten in südöstlicher Richtung auf“, verrät Bernd Stephan und klettert die Leiter empor. Beim Aufhängen des ersten Nistkastens helfen die Kindergartenkinder tatkräftig mit. Während die einen die Leiter festhalten, stützen andere den Baum, um ihn am Umfallen zu hindern. „Die Kinder haben in diesem Alter ein großes Interesse an Naturthemen und helfen so gerne mit“, begeistert sich Bernd Stephan. Das können Rita Wagner und Meta Malder nur bestätigen. Die Erzieherinnen begleiten das Projekt, in dem sie in ihren Kindergartengruppen das Thema Kartoffel vom Basteln über Erzählungen bis hin zum Kochen von Gerichten mit der Knolle vielschichtig behandeln. Auch bei Nadja Buschauer, Lehrerin an der Oberthaler Grundschule, ist die Kartoffel Thema im Sachunterricht. „Ich finde es gut, wenn der Unterricht auch mal jenseits des Klassenzimmers stattfindet. In diesem Naturgarten mit dem Kartoffelfeld lernen die Kinder was fürs Leben und das ohne Leistungsdruck“, so die Lehrerin. Die neunjährige Victoria teilt die Begeisterung ihrer Lehrerin: „Das macht Spaß, hier im Garten zu helfen und etwas über die Kartoffeln zu lernen.“ Im September werden die Kinder gemeinsam mit Hans Josef Recktenwald und seinem Team die Erdäpfel ernten. Dann ist auch ein großes Fest geplant –  für Jung und Alt.

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