Kegeln Die Meister-T-Shirts stapeln sich

Oberthal · Zum sechsten Mal in Folge sind die Oberthaler Keglerinnen deutscher Meister. Die Männer können Anfang März folgen.

 So bejubelten die Oberthaler Damen ihren deutschen Meistertitel.

So bejubelten die Oberthaler Damen ihren deutschen Meistertitel.

Foto: B&K/Bonenberger/

Es war ein ganz besonderer Moment. Bianca Mayer hatte 785 Holz abgeräumt und übergab die Kugel für die noch ausstehenden 15 Würfe an Christina Retterath. Zum letzten Mal purzelten die Kegel. Und ihre Mitspielerinnen stürmten auf sie. Mit der sechsten deutschen Meisterschaft in Folge und einer Träne im Auge verabschiedete sich die mehrfache Weltmeisterin der Kegelfreunde Oberthal (KFO) vom Leistungssport. „Es ist schon viel Wehmut dabei. 40 Jahre Kegelsport, davon 27 schöne Jahre in Oberthal, aber ich bleibe im Training“, kündigte Retterath an. Das halbe Dutzend nationale Titel in Serie hatten die KFO-Damen schon vor dem abschließenden Spieltag auf der heimischen Anlage in der Tasche. „Dennoch haben wir unsere Leistung abgerufen und ein gutes Ergebnis erzielt“, freute sich Yvonne Ruch. Mit 962 Holz legte sie in Weltklasseform eine Galazahl vor. „Jeder gönnt es jedem. Wir sind ein tolles Team, und das macht richtig Spaß“, stellte Ruch den Mannschaftsgeist in den Mittelpunkt.

Maren Wirtz aus Güdesweiler kam meistens in den Auswärtspartien zum Einsatz. „Daheim lief es in dieser Saison nicht so gut, aber ich bin rundum zufrieden“, meinte die 19-Jährige, die bereits im Vorjahr dem Meisterteam angehörte. Für Kristina Hühn verlief nach ihrer Elternpause die Spielrunde einfach sagenhaft. „Ich bin mit einem richtig guten Gefühl reingegangen, und das mit einer Meisterschaft zu beenden, was will man mehr“, sagte Hühn, die 844 Punkte erzielte. Auch mit dem erneuten Titelgewinn und den mittlerweile gestapelten Meister-T-Shirts im Schrank bleiben die Oberthalerinnen weiterhin erfolgshungrig. „Bis auf Christina wird die Mannschaft so zusammenbleiben und in der kommenden Saison wollen wir wieder spitze sein“, blickte Ruch nach vorne. Insgesamt 5214 Holz schaffte die Mannschaft beim abschließenden Wettkampf. Und die Party auf der Heimbahn konnte steigen. „Wenn nicht jetzt, wann dann, denn das haben wir uns verdient“, sagte Katja Ricken (863 Holz). Ihre Mitspielerin Retterath zog sich sessionsbedingt gleich mal eine rote Pumuckl-Perücke über den Kopf.

Grund zum Feiern gab es ebenfalls beim Saar-Rivalen KSC Dilsburg. Oberthals Dauerkonkurrent belegte trotz Verletzungssorgen Platz zwei. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat der KSC dazu zwei Punkte einfahren müssen. Bereits nach dem dritten Block atmete Elke Radau-Lambert (874 Holz) auf. „Wir haben einen guten Vorsprung auf die Konkurrenz, das müsste reichen“, meinte Vizemeisterin Radau-Lambert. Entscheidend für den KSC war, dass Veronika Ulrich (884 Holz) mit blauem Knie nach ihrem Sturz auf die Bahn in der Vorwoche wieder überwiegend schmerzfrei spielen konnte. Die weiteren KSC-Damen sicherten den Vorsprung. „Toll, dass wir den zweiten Platz geschafft haben, der war unser Saisonziel“, jubelte Radau-Lambert. Hinter Oberthal (17 Punkte) und Dilsburg (13 Punkte) landeten Lünen und Remscheid mit jeweils zehn Zählern nach den vier Wettkämpfen in der Meisterrunde. Für die Oberthalerinnen Ruch und Ricken sowie Dilsburgs Ulrich ist die Saison noch nicht beendet. Bundestrainer Michael Teschner hat das Saartrio für die Weltmeisterschaft im Juni in Langenfeld nominiert.

Übrigens: Dem Triumph der Damen könnten die Männer folgen. Nach drei Spieltagen der Meisterrunde führen die KFO mit 13 Punkten vor Titelverteidiger KSV Riol mit zehn Zählern. Die Entscheidung um den DM-Titel steht am 9. März auf der Anlage in Oberthal an.

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