SZ-Serie Schon die Kelten entdeckten den Momberg für sich

Gronig · Es ist eines der Wahrzeichen der Gemeinde Oberthal, des Ortes Gronig, ziert das Groniger Wappen: der Momberg, im Volksmund auch „Mommerisch“ oder „Mumerisch“ genannt.

Schon Kelten und Römer siedelten hier. Dies beweisen zahlreiche Bodenfunde. Zu den bekanntesten Überresten aus dieser Zeit gehört die Befestigungsanlage auf dem Momberg. „Es war eine Fliehburg der Kelten, umschlossen von einem Ringwall“, erklärt Werner Rauber, Vorsitzender des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberthal. „Vom Momberg gab es eine Sichtachse zum Fuchshügel, einem Keltenfürstengrab zwischen Selbach und Theley. Es gab wahrscheinlich auch Verbindungen zu weiteren keltischen Orten der Region“, so Rauber weiter.

Vier Hektar groß war die Burganlage, die wohl bereits im fünften Jahrhundert vor Christus erbaut wurde. Heute noch sichtbar sind Wälle, also Reste der Festungsmauer, die etwa 340 Meter lang war, erbaut in der „murus duplex“-Technik: Holzpfosten im Abstand von etwa zwei Metern, dazu eine rückwärtige Verankerung als Grundgerüst; Vorder- und Rückseite aus Felsbrocken, der Hohlraum mit Erde und Steinen aufgefüllt – dieses Füllmaterial wurde vor der Maueranlage abgegraben, daher auch die Gräben, die noch heute zu sehen sind.

Doch nicht nur wegen der keltischen Überreste ist der Momberg in der Gemeinde bekannt. „Eine besonders große und intensive Anhäufung von Energiefrequenzen mit heilender Wirkung soll der Momberg besitzen. Das haben spezielle Messungen ergeben“, sagt Mia Haupenthal vom Förderverein für Dorfentwicklung Gronig. Daher hat der Förderverein auf dem Plateau eine „Heilplatz und Energie-Tankstelle“ errichtet mit verschiedenen Stationen und speziellen Runenübungen, die an die keltisch-germanische Vergangenheit der Region erinnern.

Auch der Rötelsteinpfad, ein Premiumwanderweg, führt über den Momberg, vorbei an einem Gefallenendenkmal. Rauber: „Dieses Denkmal wurde für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges der Gemeinde Gronig errichtet – Gronig war ja bis zur Verwaltungsreform 1974 eine eigenständige Gemeinde.“ Heute gehört Gronig neben Oberthal, Güdesweiler und Steinberg-Deckenhardt zur Gemeinde Oberthal.

„Die Erforschung und Beschreibung der Geschichte der Ortsteile ist das Ziel des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberthal, der am 27. März 1988 von 25 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen wurde“, sagt Rauber. 52 Mitglieder zählt aktuell der Verein, der bereits zahlreiche Publikationen über die Geschichte der Gemeinde veröffentlicht hat. „Darunter den sehr beliebten, jährlich erscheinenden Heimatkalender, der mit alten Aufnahmen aus dem Dorfgeschehen gestaltet wird. Ausschnitte aus der Oberthaler Schulchronik, zusammengefasst in einer Broschüre, fanden ebenfalls großes Interesse“, so Rauber. Zurzeit recherchiere der Verein die Oberthaler Flurnamen. Ständig gepflegt und vergrößert werde das Fotoarchiv, das digitalisiert wird. Auch pflegen die Vereinsmitglieder die Wegekreuze der Gemeinde und haben zum Thema ebenfalls ein Buch auf den Markt gebracht.

 Ein Blick auf den Momberg in Gronig, wo einst schon die Römer und Kelten siedelten.

Ein Blick auf den Momberg in Gronig, wo einst schon die Römer und Kelten siedelten.

Foto: Werner Rauber
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