Musical Zwischen WM-Titel und Strapsen

Oberthal · Musical-Project präsentierte aktuelle Show zum letzten Mal in diesem Jahr in Oberthal. 350 Zuschauer kamen in die Bliestalhalle.

 Szene aus dem Musical „Das Wunder von Bern“. Unter anderem sorgten Steines und Lamberty für den größten Gänsehaut-Effekt der Show, als sie gemeinsam „Wir beide werden groß sein“ singen.

Szene aus dem Musical „Das Wunder von Bern“. Unter anderem sorgten Steines und Lamberty für den größten Gänsehaut-Effekt der Show, als sie gemeinsam „Wir beide werden groß sein“ singen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Essen im Jahr 1954. Die Kriegsfolgen noch nicht ganz verarbeitet, erfreuen sich die Bürger in der tristen Stadt an Fußball und an Bier. Mittendrin die Familie Lubanski, die ihr Leben auch ohne den Vater auf die Reihe bekommen hat. Dieses ändert sich jedoch schlagartig, als Richard Lubanski aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt und wieder Ordnung in die Familie bringen will. Perfekt inszeniert hat das Musical-Project um den Sitzerather David Steines „Das Wunder von Bern“ in seiner Show am Samstagabend in Oberthal, veranstaltet vom SV Blau-Weiß Oberthal. Die 350 Zuschauer in der Bliestalhalle fühlen sich zurückversetzt in diese Zeit der Entbehrung.

Die Kulissen stimmen, genau wie die Kleidungsstücke. Und Lisa Lamberty aus Kordel, sieht mit ihrer Mütze und hochgestecktem Haar Louis Klamroth, der im Fim „Das Wunder von Bern“ den zwölfjährigen Matthias spielt, sogar etwas ähnlich. Ähnlich sind auch die Stimmen –  die von David Steines und seinem saarländischen Landsmann Detlef Leistenschneider, der die Rolle des Richard bei der Uraufführung von „Das Wunder von Bern“ im Hamburger Hafen spielte. Steines und Lamberty sorgen für den größten Gänsehaut-Effekt der Show, als sie gemeinsam „Wir beide werden groß sein“ singen. Für Emotionen sorgen auch Kimberly Schummer aus Sitzerath und Josephine Rohrschneider aus Gonnesweiler bei „Wunder geschehen“ aus dem gleichen Stück.

Neben dem „Wunder von Bern“, das derzeit nicht in Deutschland gespielt wird, hat das Musical-Project auch andere weniger bekannte Stücke im Programm, das in Oberthal das letzte Mal gezeigt wurde, bevor die Weihnachtsgeschichte und im kommenden Jahr eine neue Show angesagt sind. So „Bonnie und Clyde“, „Rudolf – Affaire Mayerling“, „Der Graf von Monte Christo“ oder „Shrek“.

Aber auch bei Musical-Fans allseits bekannte Melodien sind zu hören. So singen Kimberly Schummer und David Steines „Wenn ich tanzen will“ aus „Elisabeth“, Phantom Dennis Klein findet die richtige Mischung aus gefühl- und kraftvoll bei seiner Interpretation von „Musik der Nacht“, und Hannah Weiler aus Hermeskeil zeigt Humor bei „Good Morning Baltimore“ aus dem Musical „Hairspray“. Eine Überraschung gibt es für Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch, der in der ersten Reihe sitzt: Dennis Klein, als „Frank’n’furter“ aus der „Rocky Horror Show“ stilecht in Strapsen, setzt sich ihm auf den Schoß.

Für eine ganz andere Überraschung sorgt Philipp Groetzner aus Konz. Mit einer für einen 17-Jährigen ungewohnt ausgebildeten und starken Stimme beeindruckt er mit Liedern wie „Sterne“ aus „Les Misérables“ oder „Vater und Sohn“ von Udo Jürgens aus „Ich war noch niemals in New York“. Ein Medley aus Udo-Jürgens-Songs ist es dann auch, was die 15-köpfige Truppe als frenetisch geforderte Zugabe gemeinsam mit den Zuschauern singt.

 Eine Horror-Show à la Rocky Horror für Stephan Rausch? „Frank’n’furter“ Dennis Klein ist im Begriff, sich auf den Schoß des Bürgermeisters zu setzen.

Eine Horror-Show à la Rocky Horror für Stephan Rausch? „Frank’n’furter“ Dennis Klein ist im Begriff, sich auf den Schoß des Bürgermeisters zu setzen.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Selina Dohr interpretiert „All that Jazz“ aus dem Musical „Chicago“, unterstützt vom Chor.

Selina Dohr interpretiert „All that Jazz“ aus dem Musical „Chicago“, unterstützt vom Chor.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Hannah Weiler in einer Szene aus „Hairspray“.

Hannah Weiler in einer Szene aus „Hairspray“.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Kimberly Schummer präsentiert „Ein hübscher Krieg“ aus „Rudolf“.

Kimberly Schummer präsentiert „Ein hübscher Krieg“ aus „Rudolf“.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Dennis Klein als das Phantom der Oper.

Dennis Klein als das Phantom der Oper.

Foto: B&K/Bonenberger/

David Steines ist nach der dreistündigen Show fast sprachlos: „Die ganze Tour war der Wahnsinn, ein cooles Jahr.“ Und er verspricht für 2018 neue Lieder und neue Musicals.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort