Weihnachtsmarkt 200 000 Gäste besuchen Weihnachtsmarkt

St. Wendel · Nach neun Tagen ziehen Stadt St. Wendel und Polizei eine positive Bilanz.

 Vor allem am zweiten Weihnachtsmarkt-Wochenende tummelten sich die Besucher auf dem Fruchtmarkt vor der Basilika.

Vor allem am zweiten Weihnachtsmarkt-Wochenende tummelten sich die Besucher auf dem Fruchtmarkt vor der Basilika.

Foto: B&K/Bonenberger/

Der Mietvertrag für die Bewohner des Budendorfes ist nach neun Tagen ausgelaufen. Die Typen aus dem Mittelalter hat die Realität wieder eingeholt. In St. Wendels Gassen ist der Glühweinduft verflogen, am anfangs noch verschneiten Sonntag ging der 31. Weihnachtsmarkt zu Ende.

Vor zwei Jahren ist dem vorweihnachtlichen Spektakel der Durchbruch in die bundesweite Eliteliga gelungen und die Besucherzahl ist konstant geblieben „Mehr als 200 000 Gäste haben den Markt besucht“, lautete die erste Einschätzung von Bürgermeister Peter Klär (CDU). Dies beweise, dass die zielgruppenorientierte Werbeschiene greife. Etwa 350 Reisebusse, so Marktleiterin Leonie Paqué, hätten die Besucher zur Kombination aus Weihnachts- und Mittelaltermarkt befördert. Hinzu sei noch eine große Anzahl an Bahnreisenden gekommen. „Es waren viele Franzosen und US-Amerikaner in diesem Jahr bei uns hier. Unsere Stammgäste aus dem schweizerischen Kanton Aargau waren auch wieder dabei“, berichtete die Marktleiterin.

Für Reiseveranstalter im gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland ist aus dem Ex-Geheimtipp mittlerweile ein beliebtes Reiseziel geworden. Dazu Klär. „Der Charme des Marktes liegt darin begründet, dass nicht nur der typische Weihnachtskommerz, sondern ein kreatives Programm mit vielen Attraktionen in einem weitläufigen Bereich geboten wird.“ Jedes Jahr aufs Neue sucht die Stadt neue Attraktionen und verfeinert die Organisation. „Wir probieren immer, am Programm etwas umzustellen“, sagte Paqué. Denn dazu verpflichtet mittlerweile der gute Ruf des Marktes. „Und deshalb versucht sich die Stadt aus der Masse deutlich hervorzuheben“, erklärte der Verwaltungschef. Mit 170 Ständen ist der Markt an seine Kapazitätsgrenze gestoßen.

Sehr gut sei die starke Präsenz der Polizei bei den Besuchern angekommen. „Die Menschen haben dabei ein gutes Sicherheitsgefühl und auch die Standbetreiber waren darüber sehr erfreut“, sagte Paqué. Aus Sicht der Ordnungshüter sind die neun Tage ruhig verlaufen. „Zu den Marktöffnungszeiten gab es kein Anlass für einen Straftatbestand“, vermeldete Kontaktpolizist Karl-Heinz Fischer. Rund 20 Kilometer dürfte Fischer nach seiner letzten Marktrunde am Sonntagabend auf dem Tachometer haben. Mit verstärkten Streifengängen waren die Polizisten zum Greifen nah. Wie in den Vorjahren wurde die St. Wendeler Polizeiinspektion von luxemburgischen und US-amerikanischen Kollegen unterstützt. Proteste der Gelbwesten verhinderten den Auslandseinsatz der französischen Polizei. Die Parkmöglichkeiten rund um die Massenveranstaltung bewertete Ralf Kartes, der kommissarische PI-Leiter, als „ausreichend, aber auch grenzwertig ausgelastet“. Eines bemängelte er allerdings massiv: „Unvernünftige Mitmenschen haben auf den Busparkplätzen durch nachlässiges Parken den Bussen die Ausfahrt erheblich erschwert.“

Für die Rodelbahn wurden zwölf Kubikmeter Schnee geordert und aus dem Montafon im österreichischen Vorarlberg angeliefert. Mit dem Regen am ersten Wochenende taute der Schnee auf der Rodel schnell weg. Der Dörrenbacher Harry Hirsch besorgte daraufhin eine Eismaschine. „Das war schon eine tolle Sache und hat uns sehr geholfen“, lobte Paqué das Engagement. Hirsch produzierte mit der Maschine das Material für die Rodelfläche. Sein Rekord: 105 Schubkarren Kunstschnee kippte er an einem Tag auf die Bahn. Die zweite Ladung aus dem Montafon landete bei den Rentieren am Wendelinusbrunnen. Nun dauert es kein Jahr mehr, bis in St. Wendel wieder Weihnachtsmarkt ist. 2019 läuft das adventliche Spektakel vom 7. bis 15. Dezember.

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