Nationalpark Sehbehinderte erkunden den Nationalpark

Otzenhausen · Neuer Wanderführer in Braille- und Schwarzschrift

() Ab sofort können Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen den Nationalpark Hunsrück-Hochwald erleben und Informationen in einem Wanderführer nachlesen. Für die Inseltour in Thranenweier verleihe das Nationalparkamt diese Wanderführer in Braille- und Schwarzschrift, teilt das Nationalparkamt mit, und zwar nach vorheriger Anmeldung. In dem speziellen Wanderführer werden alle Informationen zu der Tour in Punktschrift sowie über tastbare geografische Karten, sogenannte taktile Karten, zum Streckenverlauf vermittelt. Tast‑
bar auf Schwellpapier dargestellte Pflanzen und Kleinstlebewesen sollen ein umfassendes Naturerlebnis ermöglichen. Eine Audio-Daten-CD ergänze das barrierefreie Angebot.

Erstellt wurde der Wanderführer laut Nationalparkamt in enger Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Generalvikariat (BGV) Trier und der Blindenschule in Lebach. „Bei einem gemeinsamen Besuch der Inseltour wurden die Informationen aufgenommen. Anne Speicher, beim Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald zuständig für die barrierefreien Angebote, hat die Texte aufbereitet“, erklärt dazu Mariam Landgraf. Im BGV des Bistums Trier seien die Informationen unter der Leitung von Martin Ludwig von der Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte in Brailleschrift konvertiert und die taktilen Elemente grafisch gestaltet worden. Eine Kontrollgruppe,  bestehend aus blinden BGV-Mitarbeitern und Rainer Burgard, Hörfunkdokumentar, habe bei der Umsetzung beratend zur Seite gestanden.

Im Nationalpark freut man sich, dass mit diesem Projekt das barrierefreie Angebot ergänzt werden konnte: „Ab sofort können wir sehbehinderten Menschen adäquate Zusatzinformationen anbieten“, sagt Anne Speicher vom Nationalparkamt. „Die Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Generalvikariat und allen anderen zum Teil beeinträchtigen Beteiligten ist gelebte Inklusion mit einem tollen Ergebnis auf unserem Weg zum Nationalpark für alle.“ Der Wanderführer runde das bestehende barrierefreie Angebot im Nationalpark Hunsrück-Hochwald ab. So gebe es für Menschen mit Gehbehinderung bereits eine ausgewiesene Tour auf meist ebenen Strecken, für die sich Rollstuhlfahrer Zuggeräte kostenfrei im Nationalpark ausleihen können. Für Menschen mit Hörbeeinträchtigung werde regelmäßig eine eigene Rangertour in Gebärdensprache angeboten. Und Menschen mit geistiger Beeinträchtigung könnten auf Informationen in leichter Sprache zugreifen.

Weitere Infos unter www.nationalpark-hunsrueck-hochwald.de. Der Verleih der Wanderführer kann telefonisch unter Tel. (0 61 31) 8 84 15 20 oder per E-Mail unter poststelle@nlphh.de angefragt werden.

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