Vorgestellt Jörg Valeske ist St. Wendels neuer Polizei-Chef

St. Wendel · Seit 1. Januar hat der 52-jährige Erste Kriminalhauptkommissar die Nachfolge von Martin Walter angetreten. Und hat sich bereits eingelebt.

 Jörg Valeske, der neue Chef der Polizeiinspektion in St. Wendel, im Gespräch mit SZ-Redakteurin Evelyn Schneider.

Jörg Valeske, der neue Chef der Polizeiinspektion in St. Wendel, im Gespräch mit SZ-Redakteurin Evelyn Schneider.

Foto: Sarah Konrad

Im schicken weißen Hemd und mit blauer Krawatte betritt Jörg Valeske gut gelaunt die St. Wendeler Redaktion. Das ist ein typisches Outfit für den neuen Chef der Polizeiinspektion (PI) in St. Wendel. Der Erste Kriminalhauptkommissar trägt als Kriminalbeamter in der Regel keine Uniform. „Was ich besitze, ist eine repräsentative Uniform für offizielle Anlässe“, fügt er an. In dieser konnten ihn die Menschen im Landkreis St. Wendel zuletzt auch bei dem ein oder anderen Neujahrsempfang treffen. Seit 1. Januar hat er die Leitung der PI in der Kreisstadt übernommen. Jetzt gilt es, sich einzuleben.

„Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, schon viel länger hier zu sein“, sagt der 52-Jährige. Er sei sehr gut aufgenommen worden, die Mitarbeiter seien hochmotiviert und sehr engagiert. Was auch zu dem guten Start in St. Wendel beigetragen hat, ist sein Stellvertreter Ralf Kartes. Den kennt er nämlich schon recht lange. 1986 haben beide ihre Laufbahn bei der saarländischen Polizei begonnen, waren zusammen bei der Bereitschaftspolizei und absolvierten gemeinsam die Ausbildung zum gehobenen Dienst an der Fachhochschule für Verwaltung, damals noch am Standort in Dudweiler. Aber nicht nur beruflich trafen sich die beiden, sondern auch privat. „Ralf Kartes war auf meinem Polterabend“, verrät Valeske. Die Tatsache, dass sich das Führungs-Duo gegenseitig schätze und unterschiedliche Stationen innerhalb der Polizei hinter sich habe, bewertet der 52-Jährige als gute Grundlage für die gemeinsame Aufgabe.

Zuletzt war der im Landkreis Neunkirchen lebende Erste Kriminalhauptkommissar Leiter des Präsidialstabs zwei beim Landespolizeipräsidium in Saarbrücken. Organisationsentwicklung und Controlling nannte sich sein Fachgebiet. Dort habe er an interessanten Projekten gearbeitet, war involviert bei Themen wie der Operativen Einheit (einer der sechs Standorte ist St. Wendel) oder dem Sprechzeiten-Modell für Polizeiposten, das seit Herbst vergangenen Jahres gilt. Der Abschied von Saarbrücken sei ihm anfangs nicht leicht gefallen. „Aber ich wusste, ich wollte zurück in die Polizeiarbeit in der Praxis“, sagt Valeske. Als er dann gefragt wurde, ob er sich vorstellen könnte, die PI in St. Wendel zu leiten, habe er gleich Ja gesagt.

Eine Besonderheit des Landkreises St. Wendel sei die Mischung zwischen städtischem und ländlichem Leben. Es gelte, eine Fläche von mehr als 300 Quadratkilometern abzudecken. „Die Präsenz in der Fläche ist etwas, das mir am Herzen liegt“, betont der Polizei-Chef. In der Kreisstadt selbst wolle er das Brennpunkt-Konzept, das die gezielte Kontrolle markanter Punkte vorsieht, und die Sicherheitspartnerschaft den Bahnhof betreffend mit Stadt, Bundespolizei und Deutscher Bahn fortsetzen. „Ich habe hier eine gute Dienststelle übernommen“, lobt Valeske die Arbeit seines Vorgängers Martin Walter.

Bis 2021 werden innerhalb der saarländischen Polizei noch Stellen abgebaut. Am Ende werden es 270 weniger sein als 2012, als der Abbau begann. „Ich weiß, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt“, sagt der 52-Jährige. Er rechnet allerdings damit, dass es bei der PI St. Wendel etwa bei dem Personalstand von heute bleibt – um die 90 Mitarbeiter.

Die sind auch in Sachen Events regelmäßig gefordert. „St. Wendel ist eine Veranstaltungsstadt“, weiß Valeske. Sportlich und kulturell. „Das begleiten die Beamten positiv und gerne“, sagt er. Aktuell laufen bereits die ersten Planungen in Sachen Fastnachtsumzüge und Rallye.

Auch wenn Jörg Valeske beruflich zuvor noch nicht in St. Wendel tätig war, kennt er Stadt und Landkreis dennoch gut. In seiner Freizeit zieht es den 52-Jährigen regelmäßig in die Nachbarregion – zum Essen gehen oder zum Sporteln. Mit dem Mountainbike ist er gerne unterwegs und hat auch schon mal den Halbmarathon in St. Wendel absolviert.

Dienstlich stehen in den nächsten Wochen Gespräche mit Bürgermeistern und Vertretern der Hilfsorganisationen an. Kommunikation ist dem Ersten Kriminalhauptkommissar sehr wichtig – auch innerhalb seines Teams. Und wenn die Bürotage derzeit länger werden, entspannt sich Valeske anschließend während eines Spaziergangs mit seinem Australian-Shepherd-Rüden Pitt.

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