Energietipp Im Winter kann Wärme teuer werden

St. Wendel · Trotz Photovoltaik ist das Heizen mit Strom laut der Verbraucherzentrale des Saarlandes keinesfalls ökologisch.

 Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach den Storm für eine Storm-Direktheizung gewinnen? Die Verbraucherzentrale des Saarlandes rät davon an.

Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach den Storm für eine Storm-Direktheizung gewinnen? Die Verbraucherzentrale des Saarlandes rät davon an.

Foto: picture alliance / dpa/Rainer Jensen

Immer noch werden Strom-Direktheizungen angeboten, um Gebäude zu heizen. Wie die Verbraucherzentrale des Saarlandes mitteilt, seien diese Systeme abgesehen von den hohen Stromkosten ökologisch problematisch wegen der mit der Stromproduktion verbundenen Emissionen. „Anbieter versuchen, die ökologischen Bedenken mit dem Argument zu zerstreuen, der Strom könne umweltfreundlich mit einer auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage erzeugt werden“, erklärt Energieberater Werner Ehl.

Ein Niedrigenergiehaus kann bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern mit etwa 7000 Kilowattstunden (kWh) Heizenergie auskommen. Rechnerisch könnte dieser Bedarf von einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von acht Kilowatt Peak (kWp) gedeckt werden. „Dabei wird jedoch vernachlässigt, dass die Wärme im Winter benötigt wird, während die Photovoltaikanlage die höchsten Erträge im Sommer bringt. Diese beiden Systeme passen einfach nicht zusammen“, ist Werner Ehl überzeugt. Die Photovoltaikanlage deckt also in diesem Beispiel tatsächlich nur etwa 30 Prozent der Heizkosten, in einem schlechter gedämmten Haus sind es noch weniger. Für eine hundertprozentige Deckung in Niedrigenergiehaus wäre eine Anlage mit 25 kWp notwendig. Dazu benötigt man für die Photovoltaikmodule eine Fläche von über 200 Quadratmetern. Das ist deutlich mehr als die zu beheizende Wohnfläche. Da Strom um ein Vielfaches teurer ist als andere Energieträger, sei eine Elektroheizung nahezu immer unwirtschaftlich, auch wenn sie in der Anschaffung und Installation zunächst günstig ist.

Fragen zu wirtschaftlichen und ökologischen Heizsystemen beantworten die Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes. Sie beraten auch zu regenerativen Energien, Wärmedämmung, Strom- und Heizenergieverbrauch und Förderprogrammen. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. und www.verbraucherzentrale-saarland.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort