Unsere Woche Viel Lob ohne Mehrwert

Der Deutschland-Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft war diese Woche allgegenwärtig. Und ist es immer noch. Pressekonferenz, Team-Vorstellung auf dem Schlossplatz, Shakedown in Mosberg-Richweiler und dann der Start.

Unsere Woche: Viel Lob ohne Mehrwert
Foto: SZ/Robby Lorenz

Immer wieder wurden Fahrer und Offizielle gefragt, welches denn die schönste Strecke, welches die größte Herausforderung, welches der beste Platz für Zuschauer sei. Die Antwort lautete meistens: Panzerplatte. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, es gibt nur eine Wertungsprüfung. Panzerplatte hier, Panzerplatte da. Erstaunlich dabei, dass dabei selten bis nie gesagt wurde, wo überhaupt die Panzerplatte ist. Unter Rallye-Fans ist sie ganz bestimmt ein Begriff, sie ist schon über viele Jahre, sogar schon Jahrzehnte, wenn man die Zeit der Hunsrück-Rallye mitrechnet, das Herzstück der Motorsportveranstaltung. Aber Menschen, die bisher mit der Rallye nicht sonderlich viel am Hut hatten? Wissen sie, dass die Panzerplatte auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ist?

Während der Landkreis St. Wendel mit Servicpark, Start- und Zielpunkt sowie Ort der Siegerehrung von der Rallye massiv profitiert, hat die Stadt, die das angebliche Herzstücks stellt, die Stadt, aus der der Weltmeisterschaftslauf heraus entstanden ist, so gut wie gar nichts mehr von dem Event. Die Rallyefans pilgern zwar auf die Panzerplatte, aber in der Stadt sieht man sie nur vereinzelt. Auch die Teams, die sich zu früheren Zeiten auf dem extra parallel zur Rallye veranstalteten Altstadtfest sehen ließen, finden heute nicht mehr den Weg dorthin. Jetzt profitiert das Saarland, das sich das auch was kosten lässt. Baumholders Leid, St. Wendels Freud.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort