Ausstellung Mit Feder, Tinte und Pergamentpapier

Tholey · Eine Sonderausstellung im Museum Theulegium führt in die Welt der mittelalterlichen Skriptorien.

Im Mittelalter, als es noch kein staatlich organisiertes Schulwesen gab, war die Abtei Tholey ebenso wie andere Klöster nicht nur eine religiöse Einrichtung, sondern auch Träger und Bewahrer des Wissens und der Schriftkultur. Diesem Aspekt des klösterlichen Lebens widmet sich eine Sonderausstellung, die vom 15. März bis 5. Mai 2019 im Museum Theulegium zu sehen ist. Die Ausstellung zeigt die Buchherstellung in den Schreibstuben der Klöster vor der Erfindung des Buchdrucks. Der Besucher taucht ein in die Welt der mittelalterlichen Skriptorien und erfährt, mit welch außergewöhnlichen Materialien Bücher von Hand produziert wurden, wie aufwendig ihre Herstellung und welches Wissen dazu nötig war. Farben, Tinte und Bindemittel fertigte man aus Mineralien, Pflanzen und tierischen Stoffen, sogar Schildkrötengalle, Läuse und Grünspan wurden verwendet. Der Beschreibstoff Pergament wurde in einem aufwendigen Verfahren vorbereitet, als Schreibwerkzeuge dienten Kiel- und Rohrfedern, Farben wurden in Muschelschalen angerührt. Spezialisten, die ihr Handwerk in jahrelanger Ausbildung erlernen mussten, waren für Schrift, Illumination und Initialen zuständig. Informationen zur Bedeutung des Buches im Mittelalter ergänzen die Ausstellung: wie kostbar ein Buch war, wie der Leihverkehr organisiert wurde, welche Bücher kopiert wurden und zu welchem Zweck.

Geöffnet: Dienstag bis Freitag je 10 bis 12 und 14.30 bis 16.30 Uhr; Samstag, Sonntag, Feiertage je14.30 bis 16.30 Uhr.

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