Kochabend Syrerinnen kochen für Landfrauen

Bergweiler · Fatusch, Bourak und ein Dattel-Gebäck standen beim syrischen Kochabend der Landfrauen auf dem Speiseplan.

 Ein Kochabend der Landfrauen Schaumberg-Sotzweiler im Zeichen der Gemeinschaft: Zeina Sabsabi, Saja Taifour und Hind Haj Hassan (im Vordergrund von links) mit den Landfrauen.

Ein Kochabend der Landfrauen Schaumberg-Sotzweiler im Zeichen der Gemeinschaft: Zeina Sabsabi, Saja Taifour und Hind Haj Hassan (im Vordergrund von links) mit den Landfrauen.

Foto: Marion Schmidt

Einblicke in die arabische Ess- und Kochkultur gewährte ein syrischer Kochabend, den der Landfrauenverein Schaumberg-Bergweiler-Sotzweiler im Dorfgemeinschaftshaus in Bergweiler organisiert hatte. Saja Taifour, Zeina Sabsabi und Hind Haj Hassan bereiteten gemeinsam mit den Landfrauen typische Gerichte der syrischen Küche zu. Etwa 30 Frauen aus der Gemeinde waren der Einladung zur gemeinsamen Verköstigung der Speisen gefolgt. So auch Maria Schröder aus Bergweiler: „Es gehört zur Integration dazu, dass auch wir die andere Esskultur kennenlernen und offen alles probieren.“ Die drei syrischen Frauen leben seit einem Jahr in der Schaumberg-Gemeinde und haben sich unter anderem über die Kontakte mit den Landfrauen bereits gut in ihrem neuen Lebensumfeld eingelebt. Vor jedem Gang stellten die Syrerinnen die Speisen vor und informierten die Besucher über Besonderheiten der Küche ihrer Heimat. „In der syrischen Küche nehmen wir uns viel Zeit für die Vorbereitung der Speisen. Wir bereiten alles frisch zu“, erklärt Saja Taifour. Auf dem Speiseplan stehen der typisch syrische Salat Fatusch, das Erbsen-Reis-Hackfleisch-Gericht Bourak — mit Spinat gefüllte Hefeteilchen — und zum krönenden Abschluss ein Dattel-Gebäck.

Wie die Besucher an diesem Abend erfahren, arbeitet die syrische Küche mit weniger Gewürzen als die europäische. „Wir kennen in Syrien nicht so viele Geschmacksrichtungen und würzen auch nicht mit so vielen unterschiedlichen Gewürzen. Unsere Gerichte schmecken süß, sauer oder scharf. Den bitteren Geschmack kennen wir bei uns nicht“, erklärt Hind Haj Hassan die Unterschiede. Beim Probieren der syrischen Speisen schmecken die Gäste immer wieder ein Gewürz heraus, das in der syrischen Küche vielseitige Anwendung findet: frische Pfefferminze. Maria Michel aus Bergweiler etwa ist begeistert von den einfach nach zu kochenden Rezepten. Zwischen den Gängen schwärmen Saja und ihre 20-jährige Tochter Zeina von ihrer Heimatküche: „Tabouleh ist bei uns so eine Art Nationalgericht oder Bulgur mit Fleisch.“ Zeina hat aber auch schon in Deutschland ihr Lieblingsgericht gefunden und ist ein großer Fan von Kartoffelgratin geworden. Offen und aufgeschlossen stellen die drei syrischen Frauen an diesem Abend ihre Heimatküche vor und arbeiten in der Küche sowie beim Servieren Hand in Hand mit den Landfrauen.

„Ich bin begeistert von den syrischen Gerichten, vor allem weil wir die bekannten Zutaten auch in unseren Geschäften kaufen können“, verrät Maria Schröder aus Bergweiler. Nachdem das Dattel-Gebäck „Mamol“ serviert wurde, jubelt plötzlich Hind Haj Hassan auf. Die Syrerinnen hatten in ihrer Vorbereitung ein Dattel-Gebäck ohne eine Dattel verarbeitet. „Das bringt Glück“, verrät Saja Taifour. Hind Haj hat an diesem Abend den glücksverheißenden Keks erwischt. Ein weiterer Kochabend ist für 27. März geplant. Dann stehen Couscous, Bulgur & Co. auf dem Programm.

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