Kräutermarkt und Klosterfest Verlockende Düfte aus dem Kräutergarten
Tholey · Kräuter und Gewürze standen am Sonntag im Mittelpunkt des Kräutermarktes in Tholey, der viele neugierige Besucher anlockte.
Der typische Besucher des Kräutermarktes am Sonntag in Tholey trug einen sommerlichen Strohhut und einen Korb. Er konnte an mehr als 30 Ständen wurde eine Vielfalt an Produkten begutachten. Die hatten eines gemeinsam: Ob Öle, Gewürzmischungen, Limonaden, Schnäpse, Kosmetika oder Tees – Kräuter waren überall zu schmecken. So präsentierte Reinhard Merten aus Weiskirchen an seinem Stand mehr als 50 verschiedene Kräutergewürzmischungen. „Die Gewürze mische ich alle selber nach eigenen Rezepturen“, verriet der frühere Metzger. Die Idee sich mit der Produktion von Gewürzmischungen selbständig zu machen, sei ihm in Straßburg in einem Café gekommen: „Mir fiel ein Lastwagen auf, um den sich plötzlich eine wachsende Menschenmenge versammelte. Fasziniert beobachtete ich, wie hier allerlei Gewürze verkauft wurden.“ Mittlerweile ist Reinhard Merten seit zehn Jahren im Gewürzgeschäft und zog mit verlockenden Düften auf dem Tholeyer Kräutermarkt viele Besucher an seinen Stand. Neben dem Verkauf auf Märkten bietet er sein Sortiment auch ganz modern in einem Internetshop an.
Nebenan waren Traudel und Horst Empel eifrig dabei, ihre Kunden bei der Auswahl von Gartenkräutern zu beraten. Karl-Heinz Hermann aus Lindscheid nutzte die Gelegenheit und deckte sich am Stand der Gärtnerei Empel mit einigen Pflanzen ein: „Die Kräuter kaufe ich für meine Frau. Wir haben ein Kräuterhochbeet, aus dem wir für unsere tägliche Küche bequem ernten können.“ Der Stand der Empels lud die Besucher zu einer olfaktorischen Reise in die Welt der Kräutervielfalt ein. Hier gab es Salbeisorten mit Geschmacksnuancen wie Marzipan oder Muskat, Minze mit Schoko-, Zitronen- oder Orangennote.
Anne Meyer aus Theley ließ sich von Traudel Empel verschiedene Kräuter zeigen, fuhr mit den Fingern über die Blätter, schnupperte und hatte schnell ihre Favoriten gefunden: „Die Schweizer Minze riecht besonders intensiv. Die Minze werde ich noch heute mit einer Limette für einen leckeren Cocktail verwenden.“ Auch Kornelia Alt aus Hasborn war von dem starken Duft der Schweizer Minze überzeugt und nahm eine Pflanze mit. Traudel Empel genoss den Kundenkontakt auf dem Tholeyer Kräutermarkt in vollen Zügen: „Hier habe ich Zeit und Muße, mit den Kunden zu plaudern und mich auszutauschen. Das macht einfach Spaß und es kommt auch vor, dass mir der eine oder andere ein persönliches Rezept verrät.“ Die Gartenfachfrau schwärmte von einer besonders aromatischen Nektarinenmarmelade, die ein Kunde mit Zitronenthymian einkoche.
Aber auch am Gemeinschaftsstand des Historischen Vereins zur Erforschung des Schaumberger Landes und des Museums Theulegium standen kräuterbasierte Produkte im Mittelpunkt. „Besonders beliebt ist unser Tholix-Weckmann, den wir auch mit Kräutern gebacken anbieten“, pries Anne Backes vom Historischen Verein das Naschwerk an. Wer noch eine scharfe Zutat für den Grillabend suchte, wurde bei Ralf Lauer aus Reimsbach fündig. Scharf, bunt und geschmacksvielfältig waren seine BBQ- und Chili-Saucen. Aus eigenen Rezepturen stellt der Grillmeister mit Grillsaucen für jeden Geschmack her, mal süßlich wie die Holundersenfsauce, fruchtig mit Mango und Zitronengras oder besonders feurig mit Habanero-Chilis und Knoblauch.
Während auf dem Kräutermarkt rund um das Rathaus ein reges Markttreiben herrschte und viele Besucher zufrieden in ihren Körben ihre Kräutereinkäufe davontrugen, ging es im angrenzenden Klostergarten der Benediktinerabtei nicht weniger gesellig zu. Um 11 Uhr eröffnete Abt Mauritius Choriol gemeinsam mit Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) und Ortsvorsteher Friedbert Becker das Klosterfest. „Unser Klosterfest kann nur stattfinden, weil wir so viele engagierte ehrenamtliche Helfer haben“, lobte er Abt seine vielen Unterstützer.
Für Tholeys Bürgermeister war die Kombination beider Veranstaltungen ein gelungene Geschichte: „Das Klosterfest ist der Mittelpunk, der Kräutermarkt bildet den genussvollen Rahmen. Die Besucher können zwischen beiden Veranstaltungen nach Lust und Laune hin und her schlendern und den Tag genießen.“ Während Bruder Marcus von der Benediktinerabtei im Klostergarten Honigprodukte aus der Klosterimkerei anbot, freute sich auf dem Kräutermarkt Hedi Krämer aus Aschbach über ein Rezept für Kräuterkekse.„Ich habe im vergangenen Jahr beim Kneipp-Verein diese köstlichen Kekse probiert und vergessen, nach dem Rezept zu fragen. Heute Morgen habe ich mich schon früh auf den Weg gemacht, um heute endlich das Rezept zu ergattern“, erzählte sie.
