Saar-Uni Umzugspläne sorgen für Frust an der Saar-Universität

Saarbrücken · (byl) Noch nicht einmal ein halbes Jahr ist der neue Präsident der Saar-Universität, Manfred Schmitt, im Amt. Und schon ist er mit dem größten Problem der Hochschule konfrontiert: ihrer zerbröselnden Bausubstanz. In Saarbrücken stehen mit dem geplanten Abriss und Neubau des Gebäudes C5 3 und der unvorhergesehenen Totalsanierung des Baus C5 2 die ersten von möglicherweise mehreren millionenschweren Großrenovierungen an. Von Baukosten von bis zu 15 Millionen Euro ist an der Hochschule die Rede. Die Um- und Neubaumaßnahmen haben die Raumnot auf dem unter chronischem Platzmangel leidenden Campus nun so weit erhöht, dass Teile der Verwaltung ausgelagert werden müssen (wir haben berichtet).

 Auf dem Campus der Saar-Uni.

Auf dem Campus der Saar-Uni.

Foto: Becker & Bredel

Bis zum Ende dieses Jahres sollen der Umzug und die Bauplanung abgeschlossen sein, erklärte der Uni-Präsident gestern der SZ. Die vorgeschriebene EU-weite Ausschreibung solle dann zum Jahresbeginn 2018 erfolgen. Drei bis fünf Jahre sollen Sanierung und Neubau dauern. Das habe ihm das Innenministerium zugesichert, „und das muss auch klappen.“

 Wer warum in der Zwischenzeit wohin umziehen muss, war gestern ab 9 Uhr Thema einer mehr als zweistündigen Vollversammlung des Verwaltungs- und technischen Personals. Betroffen sind über 200 der insgesamt 1300 Verwaltungsangestellten. Ihre Arbeitsplätze werden ins ehemalige Telekom-Gebäude am Meerwiesertalweg in Saarbrücken umgesiedelt. Über 250 Mitarbeiter diskutierten mit Präsident Manfred Schmitt über dieses Thema, von dem der Personalratsvorsitzende der Mitarbeiter aus Technik und Verwaltung, Hans Joachim Weber, erklärt, es demotiviere viele seiner Kollegen. In den vergangenen Jahren seien sie durch das rigide Sparprogramm der Hochschule einem immensen Arbeitsdruck  ausgesetzt gewesen. Und jetzt sollten sie auch noch ihren Arbeitsplatz räumen – „da wächst langsam der Frust“. Entsprechend bittere Kommentare musste sich der Uni-Präsident gestern morgen in der Vollversammlung  anhören.

Der schlechten Stimmung sei er sich durchaus bewusst, erklärte Manfred Schmitt nach der Sitzung. „Entscheidend wird deshalb jetzt sein, wie wir das umsetzen.“ An der Notwendigkeit des Umzugs sei jedoch nicht zu rütteln. Das sieht auch der Personalratsvorsitzende des Verwaltungs- und technischen Personals so. Die Entscheidung für den Teilumzug sei nachvollziehbar, erklärt Hans Joachim Weber. Er könne auch verstehen, dass dabei  den Belangen von Forschung und Lehre besonderes Gewicht beigemessen werde. Um so wichtiger sei es jetzt aber, dass das Uni-Präsidium den Umzug so organisiere, dass möglichst wenig Schaden für die Universität entstehe. Betroffen ist übrigens auch das Universitäts-Präsidium selbst, erklärte Manfred Schmitt. Das Team um den Vizepräsidenten für Verwaltung und Wirtschaftsführung, Roland Rolles, werde an den Meerwiesertalweg umziehen. Auch er selbst habe angeboten, sein Büro in die drei Kilometer entfernte neue Uni-Dependance zu verlegen. „Für uns gibt es da keine Tabus.“

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