Autozulieferer Verhandlungen bei Neuer Halberg Guss unterbrochen

Frankfurt/Main · Die Tarifverhandlungen über einen Sozialplan beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) sind unterbrochen worden. Das teilten die Gewerkschaft IG Metall und das Unternehmen am Mittwochabend mit. Die Gespräche seien nach fünf Stunden ohne eine Einigung vertagt worden.

 (Symbolbild).

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Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Beide Seiten wollen die Verhandlungen aber möglichst bald, vielleicht noch in dieser Woche, fortsetzen.

„Heute sind sich IG Metall und NHG erstmals näherkommen“, wurde Geschäftsführer Barbaros Arslan in einer Mitteilung zitiert. Zugleich appellierte er an die Mitarbeiter sowie die Gewerkschaft, eine Streikpause einzulegen und die Produktion wieder aufzunehmen. „Nur wenn die Neue Halberg Guss schnellstmöglich ihre langjährigen Kunden wieder beliefern kann, hat der Standort Saarbrücken eine Zukunft“, hieß es. Die NHG setze auf weitere Verhandlungen in den kommenden Tagen.

Die rund 2200 Beschäftigten in Saarbrücken und Leipzig streiken seit dem 14. Juni für höhere Abfindungen und die Einrichtung von Beschäftigungsgesellschaften im Fall von Entlassungen. Das Landesarbeitsgericht Hessen hatte erst am Montag in zweiter Instanz einen Eilantrag abgelehnt, mit dem das Unternehmen den Arbeitskampf stoppen wollte.

Der Hersteller von Motorblöcken und Antriebswellen gehört seit dem Jahresbeginn zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor, die sich mit dem VW-Konzern erbittert um Lieferkonditionen gestritten und Aufträge verloren hat. Das NHG-Management will das Werk Leipzig mit 700 Beschäftigten Ende 2019 schließen. Auch das Stammwerk Saarbrücken mit rund 1500 Mitarbeitern stehe wegen wegbrechender Aufträge in der Folge des Streiks auf der Kippe, hatte das Management erklärt.

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