Nur noch wenige Stunden, dann rollt der Ball endlich bei der Europameisterschaft. Die letzten Wetten, wer denn den Titel holt, sind abgeschlossen. Vergessen das Jammern über ausgebootete WM-Kandidaten oder flatternde Fußbälle. Jetzt wollen die Fans Taten sehen. Während der kommenden drei Wochen regiert König Fußball. Wollen wir hoffen, dass wir begeisternden Sport zu sehen bekommen von den Ballaks, Ronaldos oder Rib&;rys. Wer am Donnerstag den Weg ins Homburger Waldstadion gefunden hat, konnte schon einmal einen Vorgeschmack auf die Fußballbegeisterung bekommen. Da spielten 16 Grundschulen aus Homburg und dem benachbarten Zweibrücken bei der Mini-EM ihren Europameister aus. Die Haupttribüne im seit Jahren bei Spielen des FCH normalerweise eher dünn besiedelten Stadion war voll besetzt mit Kindern. Die Stimmung war fast wie bei einem WM-Finale. Überall Jungen und Mädchen in den Farben der 16 EM-Teilnehmerländer, die ihre Freunde auf dem Rasen anfeuerten. Diese wiederum zeigten größtenteils wirklich guten Sport - aber vor allem die oben zitierte Begeisterung. Fußball ist nach wie vor das Größte bei Kindern.Im Nachhinein um so bedauerlicher ist es, dass eben diese kleinen Fußballfans in der Vorwoche beim Besuch der deutschen Nationalmannschaft im Waldstadion nicht gerade willkommen waren. Einige Zaungäste konnten zwar ein Autogramm ergattern, aber ihre Idole am Ball durften sie nur aus der Ferne beobachten. Der DFB-Tross wollte vor dem "wichtigen" Spiel gegen Weißrussland nicht gestört werden, sperrte ihre Anhänger aus. Wären die Profis am Donnerstag im Waldstadion gewesen, hätten sie gesehen, was ihnen entgangen ist.