Dank Prokops Taktik zur EM: Handballer loben Bundestrainer

Halle/Westfalen · Mit dem zweiten Sieg im zweiten Pflichtspiel unter Neu-Bundestrainer Christian Prokop haben sich Deutschlands Handballer vorzeitig für die EM 2018 in Kroatien qualifiziert.

 Christian Prokop hielt es während des Spiels nicht auf der Bank. Foto: Friso Gentsch

Christian Prokop hielt es während des Spiels nicht auf der Bank. Foto: Friso Gentsch

Foto: Friso Gentsch

Für das vorzeitig gelöste EM-Ticket bekam Handball-Bundestrainer Christian Prokop nicht nur den Applaus des Publikums.

Der zweite Sieg im zweiten Pflichtspiel unter dem neuen Coach habe stark mit Prokops taktischem Geschick zu tun, lobte Kapitän Uwe Gensheimer nach dem 25:20-Erfolg in Halle/Westfalen gegen Slowenien. „Er kann uns sehr gut und detailliert einstellen“, sagte der Weltklasse-Linksaußen. „Unter Christian Prokop haben wir uns als Team schnell gefunden“, ergänzte der starke Philipp Weber. Dreieinhalb Monate nach dem schmerzlichen Achtelfinal-K.o. bei der WM in Frankreich verspricht der Neustart unter Prokop tatsächlich Großes für die Zukunft.

Mit der frühzeitigen Qualifikation für die Endrunde im Januar in Kroatien legte die DHB-Auswahl den ersten Grundstein für die erhoffte Titelverteidigung. Gegen den WM-Dritten Slowenien gerieten die Bad Boys zu keinem Zeitpunkt in ernsthafte Bedrängnis. Nach dem überragenden 32:23-Erfolg im Hinspiel fehlten Gensheimer und Co. am Samstag zwar einige Male die Konsequenz im Abschluss. In Gefahr war der verdiente Erfolgs allerdings zu keiner Zeit. Auch weil Prokop seine Mannschaft perfekt auf die Slowenen vorbereitet hatte. „Wir hatten gute Antworten für alles“, sagte Kreisläufer Patrick Wiencek.

Die warmen Worte seiner Spieler ließen den 38-jährigen Prokop aber zumindest äußerlich kalt. Zwar gab er das Lob verhalten zurück und sprach von einer „sehr konzentrierten, aber auch sympathischen Stimmung unter den Jungs“ vom ersten Lehrgangstag an. Dann aber redete der Bundesligacoach des SC DHfK Leipzig wieder lieber über das, über das er ohnehin am liebsten redet: über Taktik. Genau damit scheint Prokop seine Mannschaft bisher aber auch am meisten überzeugt zu haben.

Er habe das Team „sehr akribisch auf die Slowenen vorbereitet“, sagte Weber. Vor allem die Abwehr überragte in beiden Spielen, sie war auch unter Prokops Vorgänger Dagur Sigurdsson der Grundstein für den Erfolg. Auch mental hat er die DHB-Auswahl nach dem unerwarteten WM-Schock und dem Sigurdsson-Abschied gestärkt. Selbst kleinere Schwächephasen im Rückspiel gegen Slowenien überstanden die DHB-Spieler ohne Probleme. „Wir hätten jederzeit wieder explodieren können. Da ist die Klasse einfach da“, sagte Abwehrchef Finn Lemke.

Die restlichen beiden Qualifikationsspiele in Portugal und gegen die Schweiz Mitte Juni wird Prokop nun für kleinere Experimente nutzen können. Nach seinen ersten beiden Pflichtspielen gehe es für ihn auch weiter ums Kennenlernen, sagte der Leipziger. Seine Spieler scheint er jedenfalls innerhalb kurzer Zeit schon von sich und seiner Arbeit überzeugt zu haben. Der gesamte Lehrgang unter Prokop sei „sehr gut“ gewesen, sagte Rückraumspieler Paul Drux. „Als es drauf ankam, wussten wir, was zu machen war.“ Weil Prokop sie darauf vorbereitet hatte. Das schafft Vertrauen.

 Fabian Wiede jubelt nach seinem Treffer. Foto: Friso Gentsch

Fabian Wiede jubelt nach seinem Treffer. Foto: Friso Gentsch

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 Deutschlands Torwart Andreas Wolff aus Deutschland jubelt nach einem gehaltenen Ball. Foto: Friso Gentsch

Deutschlands Torwart Andreas Wolff aus Deutschland jubelt nach einem gehaltenen Ball. Foto: Friso Gentsch

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 Finn Lemke (l) und Patrick Wiencek (r) behindern Sloweniens Stas Skube beim Wurf. Foto: Friso Gentsch

Finn Lemke (l) und Patrick Wiencek (r) behindern Sloweniens Stas Skube beim Wurf. Foto: Friso Gentsch

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 Hendrik Pekeler (r) macht einen Trickwurf aufs slowenische Tor. Foto: Friso Gentsch

Hendrik Pekeler (r) macht einen Trickwurf aufs slowenische Tor. Foto: Friso Gentsch

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 Philipp Weber (M) kommt zum Wurf auf das slowenische Tor. Foto: Friso Gentsch

Philipp Weber (M) kommt zum Wurf auf das slowenische Tor. Foto: Friso Gentsch

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