Verbraucherzentrale: Zellulosedämmung mit Spitzenwerten

Homburg · Ökologisch orientiertes Bauen leistet einen Beitrag zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. „Insbesondere Zellulose ist hier ein viel zu wenig beachteter Dämmstoff“, findet Reinhard Schneeweiß, Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes.

Hinter der Bezeichnung Zellulose verbirgt sich nichts anderes als Altpapier von Tageszeitungen als Hauptbestandteil des Dämmstoffes. Zusätze wie zum Beispiel Borax schützten das Material gegen Schimmel und Brand. Dieser Dämmstoff werde meist in Flockenform angeboten und dann in die Hohlräume der Baukonstruktion eingeblasen. "Doch inzwischen werden auch Matten wie bei den konventionellen Dämmstoffen angeboten", weiß Schneeweiß. Die Dämmwerte seien vergleichbar, doch die Speicherfähigkeit und das Gewicht deutlich höher. Der Energieberater der Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass sich das besonders positiv für den sommerlichen Wärmeschutz im Dachbereich auswirkt. Das Material kann mehr Energie speichern und der Dachraum heizt sich nicht so schnell auf.

Als reines Recyclingmaterial ist der Energieeinsatz zur Herstellung von Zellulosedämmung am geringsten im Vergleich zu allen anderen Dämmstoffen. Lediglich 55 bis 70 Kilowattstunde pro Kubikmeter. Dämmung wird benötigt. Damit amortisiert sich der energetische Aufwand zur Herstellung von Zellulose bereits nach etwa zwei Monaten. "Das ist ein absoluter Spitzenwert", begeistert sich Energieberater Schneeweiß und fügt an: "Berücksichtigt man die Vorteile im Sommer, die ähnliche Dämmfähigkeit wie konventionelle Baustoffe, dann müsste eigentlich jedes Dach mit Zellulose gedämmt werden." Der Wermutstropfen dabei ist allerdings der Preis. Der Materialpreis liegt bei ungefähr dem doppeltem von zum Beispiel Glaswolle. Die Fachleute von der Verbraucherzentrale geben den Ratsuchenden gern weitergehende Informationen über die zu erwartenden Kosten für eine energetische Gebäudesanierung. Für eine persönliche Beratung in einer der 15 Energieberatungsstellen ist eine Anmeldung erforderlich.

In Homburg finden die Beratungen in der Kreisverwaltung, Am Forum 1, 4. Etage, Zimmer 437a statt. Anmeldung unter Tel. (0 68 41) 1 04 84 34 oder (06 81) 5 00 89 15.

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