Jugendliche trainieren für die Arbeitswelt

Homburg. Nur das Kratzen der Kugelschreiber ist im Seminarraum zu hören. Die Stirnen gefurcht, die Lippen gepresst, berechnen die 17 Schüler die Aufgaben auf den Testbögen. "Noch eine Minute", verkündet Prüfungsleiterin Sabine Lauer, die Stoppuhr in der Hand. Sofort huschen die Kugelschreiber noch etwas schneller über die Blätter

Homburg. Nur das Kratzen der Kugelschreiber ist im Seminarraum zu hören. Die Stirnen gefurcht, die Lippen gepresst, berechnen die 17 Schüler die Aufgaben auf den Testbögen. "Noch eine Minute", verkündet Prüfungsleiterin Sabine Lauer, die Stoppuhr in der Hand. Sofort huschen die Kugelschreiber noch etwas schneller über die Blätter. Dann der Abpfiff - und vorbei ist es mit der Stille: Der Test hat nur fünf Minuten gedauert, doch die Schüler stöhnen wie nach einer dreistündigen Klausur."Unser Sommercamp soll den Jugendlichen Schlüsselkompetenzen und Wirtschaftswissen vermitteln, aber auch beim Berufseinstieg helfen", sagte Sabine Lauer, Geschäftsführerin des Vereins Arbeits-Leben, Wirtschaft, Schule (ALWIS). Von Mittwoch bis Freitag dieser Woche nahmen Schüler aller Schularten im Alter von 16 bis 20 Jahren an dem Camp in der Jugendherberge Homburg teil, lernten in Workshops, Vorträgen und Betriebsbesichtigungen die Bereiche Wirtschaft, Unternehmen und Selbstständigkeit kennen. Roter Faden an allen drei Tagen war das Planspiel "Gründercup": Hier galt es in fiktiven Firmen Surfboards zu entwickeln, zu produzieren und zu verkaufen. Parallel gab es Bewerbungstipps von Personalexperten - inklusive einem Vorgeschmack auf Assessmentcenter, die zunehmend das klassische Vorstellungsgespräch verdrängen. "Manche dauern einen Tag, andere eine Woche", erläuterte Lauer den Jugendlichen. Wiederkehrende Inhalte seien Tests unter Zeitdruck und Gruppenaufgaben. Letztes wurde praktisch durchgespielt: In zehn Minuten mussten zwei Gruppen Türme aus Papier basteln - hier waren abstraktes Denken und Gefühl für Statik gefragt. Aber auch Teamgeist. "In der Gruppe waren wir gezwungen, nicht einfach unsere eigenen Interessen durchzusetzen, sondern einen Mittelweg zu finden", sagte Lena Marie Funke (15) aus Neunkirchen. "Nur so konnten wir die beste Lösung finden." Und Ingo Besserdich (18) aus Kleinblittersdorf ergänzte: "Dieses Camp kann ich nur weiterempfehlen." ith

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