Deutsche startet bei Heimturnier in Stuttgart Fräulein Kerbers fehlendes Gespür für Sand

Stuttgart · Beim Heimturnier in Stuttgart startet Angelique Kerber nach überstandener Grippe mit einem Duell gegen Andrea Petkovic in die Sandplatzsaison. Ihr großes Ziel ist in diesem Jahr die Komplettierung des Karriere-Grand-Slams.

 Weil sie an Ostern erkältet war, sieht sich Angelique Kerber in Stuttgart nicht in der Favoritenrolle.

Weil sie an Ostern erkältet war, sieht sich Angelique Kerber in Stuttgart nicht in der Favoritenrolle.

Foto: dpa/Marijan Murat

 Ihren Wunsch nach mehr Erholung bekam Angelique Kerber erfüllt. Weil sie durch die kurzfristige Absage der an Nummer zwei gesetzten Simona Halep (Rumänien) nachträglich ein Freilos für die erste Runde erhielt, muss die zuletzt grippekranke Wimbledonsiegerin beim WTA-Turnier in Stuttgart erst am Donnerstag ihr Auftaktmatch bestreiten – gegen ihre Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic. Es ist Kerbers Start in die Sandplatz-Saison, deren übergeordnetes Ziel die Komplettierung ihres Karriere-Grand-Slams ist.

Ein wenig blass um die Nase war Kerber noch immer, als sie zu Wochenbeginn über ihre Ambitionen sprach. Am Oster-Wochenende hatte sie noch vom Krankenbett aus am Fernseher verfolgt, wie ihre Fed-Cup-Kolleginnen in Lettland letztlich erfolgreich gegen den Abstieg kämpften. Ihre eigene Teilnahme musste sie kurzfristig absagen. „Es geht mir Schritt für Schritt besser“, sagte die 31-Jährige nun.

Der letzte große Einzel-Titel, der in ihrer Sammlung noch fehlt, sind die French Open. Bei einem Sieg in Roland Garros hätte Kerber als erst elfte Spielerin der Tennis-Geschichte – und zweite Deutsche nach ihrem Idol Steffi Graf – Triumphe bei allen vier Grand-Slam-Turnieren vorzuweisen. „Natürlich ist Paris das Ziel“, meinte sie, ohne sich deshalb unter Druck zu setzen: „Ich werde mich da nicht in irgendetwas reinsteigern.“

Kerbers Beziehung zur roten Asche ist weiter kompliziert, ihr Lieblingsbelag wird es wohl kaum. „Ich und Sand und Paris . . . das ist so eine Sache“, sagte sie: „Es ist natürlich eine Herausforderung, aber eine, die ich annehmen werde.“ Im Vorjahr hatte sie mit dem Viertelfinal-Einzug immerhin ihr bis dato bestes Ergebnis aus dem Jahr 2012 eingestellt. Dieses Jahr soll es möglichst noch etwas weitergehen.

In Stuttgart will Kerber dafür die ersten Grundlagen schaffen. Auch wenn die bisherige Vorbereitung „nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe“ gewesen sei. „Training kann ich das noch nicht nennen“, meinte sie scherzhaft. Nur für den besonderen Reiz, vor eigenem Publikum zu spielen, habe sie sich gequält. „Für mich ist Stuttgart mein Heim-Turnier“, sagte sie: „Ich denke nicht, dass ich es geschafft hätte, fit zu werden, wenn es irgendein anderes Turnier wäre.“ Zweimal (2015, 2016) hat Kerber beim hochkarätig besetzten Event in der Schwabenmetropole triumphiert, sieht sich diesmal angesichts ihrer Verfassung aber in der Außenseiterrolle. Und das trotz des unerwartet kampflosen Einzugs in Achtelfinale. „Meine Erwartungen gehen nur bis zum ersten Spiel“, meinte sie.

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