1. FC Saarbrücken siegt zuhause Süßer Samstag für den FCS

Völklingen · Saarbrücken findet das Erfolgsrezept für den 4:1-Heimsieg gegen Wormatia Worms. Vier verschiedene Torschützen treffen.

 FCS-Kapitän Manuel Zeitz (links) traf zum 3:1. Hier jubelt er mit Fabian Eisele und Steven Zellner (r.) über Eiseles Führungstreffer gegen Wormatia Worms. Für Zeitz war es eine unvergessliche Woche, denn er wurde Vater.

FCS-Kapitän Manuel Zeitz (links) traf zum 3:1. Hier jubelt er mit Fabian Eisele und Steven Zellner (r.) über Eiseles Führungstreffer gegen Wormatia Worms. Für Zeitz war es eine unvergessliche Woche, denn er wurde Vater.

Foto: Andreas Schlichter

Wer am Samstag um kurz vor 13 Uhr in Saarbrücken auf der Camphauser Straße unterwegs war, konnte den Eindruck haben, der 1. FC Saarbrücken sei bereits nach Hause ins Ludwigsparkstadion zurückgekehrt. Doch statt Regionalligafußball im Park lockte die Kuchen-Messe „Cake-Sensation“ – eine Veranstaltung für Backfreunde – tausende Besucher in die Saarlandhalle. Nur 2551 Fans dagegen wollten sehen, was der FCS im Exil im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion gegen Wormatia Worms gebacken bekommt. Am Ende war es ein standesgemäßer 4:1 (2:1)-Pflichtsieg. „Vier Tore von vier verschiedenen Torschützen. Das ist sehr erfreulich“, sagte FCS-Trainer Dirk Lottner, „es gab hier nie einen Zweifel, wer den Platz als Sieger verlassen wird.“

Saarbrückens „Chef-Bäcker“ Lottner hatte die Zutaten und deren Zusammensetzung gegenüber dem 1:1 bei Kickers Offenbach in der Vorwoche deutlich verändert. Marco Holz und Nino Miotke mussten auf die Bank, Tobias Jänicke fehlte krankheitsbedingt. Dafür begannen Markus Mendler, Gilian Jurcher und Manuel Zeitz in dem von der Mannschaft bevorzugten 4-4-2-System. Die Gäste aus Worms wollten mit frühem Stören dem FCS in den „Teig spucken“, wurden aber von Beginn an richtig durchgemischt. Nach Flanke von Steven Zellner missglückte Marcel Carls Abschlussversuch eher unbeholfen. Doch vom Außenrist des Ex-Walldorfers kam der Ball als Bogenlampe zu Fabian Eisele. Dessen Schusstechnik war besser. Der Neuzugang traf rechts unten ins Eck zum 1:0 (17. Minute).

Neun Minuten später leitete der wieder stärker werdende Mario Müller mit einem überlegten 40-Meter-Pass das 2:0 ein. Die Ballverarbeitung von Markus Mendler wirkte zunächst nicht wirklich geglückt, der Abschluss vorbei an Wormatia-Schlussmann Chris Keilmann ins lange Eck erinnerte aber an Mendlers Souveränität aus der letzten Saison.

Mit der gefühlt sicheren Führung im Rücken ließ Saarbrücken Worms dann kurzzeitig mitmengen. Linus Radau wurde nicht konsequent gestört, seinen Rückpass drückte Leon Volz zum 1:2 über die Linie (32.). Es sollte so ziemlich das letzte Lebenszeichen der Wormser Offensive sein. Denn nach dem Wechsel drehte der FCS kurz die Oberhitze hoch. Mendlers Freistoß köpfte Zeitz völlig unbedrängt zum 3:1 ein (53.). Das gleiche Förmchen nur von der anderen Seite benutzten Marco Kehl-Gomez als Zulieferer und Carl als Vollender beim 4:1 (75.). „Wenn du am Ende auch die Standards nicht mehr verteidigt bekommst, geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung“, sagte Gästetrainer Steven Jones sauer.

Viel süßer hätte die Woche für FCS-Kapitän Zeitz nicht zu Ende gehen können. Ein Sieg und ein Tor in einem Spiel, bei dem er weniger gefordert wurde als bei der 26 Stunden dauernden Geburt von Söhnchen Lias. „Das war schon anstrengend“, sagte der Jungvater, um dann rasch zum Spiel zurückzukehren: „Man sollte jetzt nicht alles an der System­umstellung festmachen, sondern daran, dass die Spieler an ihr Leistungsvermögen kommen. Zumindest die Ergebnisse mit dem 2:0 über Pirmasens und dem 4:1 über Worms stimmen, und auch ein Punkt in Offenbach ist okay.“

War der FCS im Vorjahr spielerisch die Sahnetorte, ist man derzeit aber immer noch eher Marmorkuchen. Die vier Kerzen gegen Worms haben jedoch bei den Fans Appetit auf die kommenden Saarderbys gemacht. An den Vorverkaufsständen für das Spiel in Homburg nächsten Samstag bildeten sich lange Schlangen wie in der Camphauser Straße.

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