FCS-Stürmer Marcel Carl Zurückblicken ist nicht seine Art

Saarbrücken · Neuzugang Marcel Carl hat sich beim 1. FC Saarbrücken immer besser an die größeren Trainingsumfänge gewöhnt. Am kommenden Samstag ist der Stürmer mit dem FCS bei seinem Ex-Club FC Astoria Walldorf zu Gast.

 Für Marcel Carl vom 1. FC Saarbrücken (links) geht es am Samstag zurück zur alten Wirkungsstätte. Ob der Stürmer allerdings gegen seinen Ex-Club FC Astoria Walldorf wieder zum Einsatz kommt, ist noch fraglich.

Für Marcel Carl vom 1. FC Saarbrücken (links) geht es am Samstag zurück zur alten Wirkungsstätte. Ob der Stürmer allerdings gegen seinen Ex-Club FC Astoria Walldorf wieder zum Einsatz kommt, ist noch fraglich.

Foto: Andreas Schlichter

Gestern stand beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken nur einmal Training auf dem Plan. Nach der Einheit am Vormittag standen Trainer Dirk Lottner und Stürmer Marcel Carl noch länger zusammen. „Es ging dabei aber nicht um die Aufstellung für Samstag“, sagte Carl, der gegen seinen Ex-Club FC Astoria Walldorf natürlich gerne wieder im Aufgebot des FCS stehen würde: „Ich habe in Walldorf noch viele Freunde, ich habe dem Verein viel zu verdanken. Das ist ein besonderes Spiel für mich.“

Carl wohnt mittlerweile im französischen Schoeneck direkt hinter der Grenze. „Das ist toll, ich komme ja eigentlich vom Dorf, daher mag ich die Ruhe“, sagt der 25-Jährige, der als Mensch längst in Saarbrücken angekommen ist: „Ich fühle mich richtig wohl.“ Auch die sportliche Integration lief zunächst gut. „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Ich habe vier Jahre nur abends trainiert. Da hat der Körper sich erst umstellen müssen. Auch an die Intensität musste ich mich gewöhnen.“ Nach seinen beiden Toren beim 3:0-Erfolg über die U23 des VfB Stuttgart schien der Knoten endlich geplatzt zu sein. Carl zeigte seine Qualität, deutete an, warum er bei den eher durchschnittlichen Walldorfern zuletzt 15 Tore schießen konnte.

„Dann kam der Muskelfaserriss, der erste in meiner Karriere“, erzählt Carl. „Das hat mich aus dem Rhythmus geworfen.“ Muskuläre Verletzungen und daraus entstehende personelle Engpässe begleiteten den Meister der vergangenen Saison bislang durch diese Spielzeit. Beim 1:1 bei Kickers Offenbach spielte Mittelstürmer Carl auf der linken Außenbahn. „Das habe ich bei Astoria auch schon mal einige Spiele lang gemacht, aber es ist natürlich nicht die Position, auf der ich meine Stärken habe.“

Carls Leistungskurve zeigte nach unten, bei der 1:2-Derbyschlappe in Homburg lief für ihn gar nichts zusammen. „Es gibt da immer mehrere Gründe. Auch private. Und du kannst den Kopf halt nicht immer abschalten“, sagt Carl, ohne auf Details eingehen zu wollen. Zurückblicken ist ohnehin nicht seine Art. „Es muss weitergehen. Wann immer sich eine Tür schließt, geht eine andere auf“, sagt der sympathische Angreifer kämpferisch, „ich muss einfach weiter Gas geben. Dann klappen die Dinge im Training wieder, und dann werde ich wieder treffen. So ist Fußball. Nach jeder schwierigen Situation kommt wieder eine gute.“

Dass mit seiner Leistung – aber auch mit der der gesamten Mannschaft – kritisch umgegangen wurde, ist für Carl eine neue Erfahrung. „In Walldorf haben wir fünf oder sechs Spiele verloren, und es interessierte außerhalb kaum jemanden. Hier geht es nach zwei Spielen schon richtig ab“, sagt der Neuzugang, „aber auch das gehört zum Fußball. Die Erwartungshaltung ist in Saarbrücken hoch. Auch die von uns Spielern an uns selbst.“

Am Samstag an alter Wirkungsstätte erwartet Carl keinen Selbstläufer: „Walldorf braucht aufgrund der Tabellensituation jeden Punkt.“ Doch auch der FCS muss gewinnen, soll der überzeugende Auftritt beim 2:0 über die SV Elversberg keine Eintagsfliege gewesen sein. „Ich bin vielleicht nicht ganz in der Verfassung für die Start­elf“, räumt Carl selbstkritisch ein, „wir haben jetzt seit eineinhalb Wochen vier Stürmer im Training. Jeder gönnt dem anderen alles. Natürlich ist man enttäuscht, wenn man nicht im Kader ist, aber wir haben alle ein gemeinsames Ziel. Da wird jeder Einsatzzeit bekommen.“ Ob es für Carl in Walldorf Spielminuten geben wird, darüber wird er mit dem Trainer noch einmal reden müssen.

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