1. FC Saarbrücken Tischtennis Die erste Hälfte der Sensation ist perfekt

Düsseldorf · Im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gewinnt der 1. FC Saarbrücken Tischtennis das Hinspiel bei Borussia Düsseldorf mit 3:2.

 Doppelte Siegerfaust: Tomas Polansky (links) und Darko Jorgic vom 1. FC Saarbrücken jubeln über ihren Sieg im entscheidenden Doppel beim Halbfinal-Hinspiel der deutschen Meisterschaft bei Borussia Düsseldorf.

Doppelte Siegerfaust: Tomas Polansky (links) und Darko Jorgic vom 1. FC Saarbrücken jubeln über ihren Sieg im entscheidenden Doppel beim Halbfinal-Hinspiel der deutschen Meisterschaft bei Borussia Düsseldorf.

Foto: Matthias Ernst/MaJo

Die erste Hälfte der Sensation ist geschafft. Mit 3:2 hat der 1. FC Saarbrücken Tischtennis am Sonntag das erste Halbfinalspiel um die deutsche Meisterschaft beim Favoriten Borussia Düsseldorf gewonnen. „Ich bis sowas von stolz auf die Jungs. Unser Konzept, auf eine junge Mannschaft zu setzen, ist bis jetzt voll aufgegangen – auch wenn noch nichts gewonnen ist“, sagte der sportliche Leiter des FCS, Erwin Berg, freudetrunken. FCS-Trainer Slobodan Grujic meinte: „Wir hatten natürlich ein bisschen auf einen Sieg gehofft, aber jetzt sind wir überglücklich. Aber wir sind noch lange nicht im Finale.“

Saarbrückens Topspieler Patrick Franziska sah seinen Optimismus bestätigt: „Erwarten konnten wir das natürlich nicht. Aber der Finaleinzug im ETTU-Pokal hat uns noch mal Auftrieb gegeben, so dass wir wussten, was möglich ist.“

Zum Auftakt bekam es Saarbrückens Tomas Polansky mit Düsseldorfs Superstar Timo Boll zu tun. Im Halbfinale des ETTU-Pokals bei Dekorglass Dzialdowo wurde Polansky in der vergangenen Woche zum Helden, als er gegen Jiri Vrablik den Einzug der Saarländer ins Endspiel gegen GV Hennebont TT perfekt machte. Polansky präsentierte sich erneut stark und zwang Boll mit 11:8, 6:11, 4:11 und 11:9 in den fünften Satz. Erst dann spielte Boll seine riesige Erfahrung voll aus, gewann mit 11:3 und brachte die Gastgeber mit 1:0 in Führung. „Das war mein erstes Spiel gegen Boll und ein ganz spezielles Erlebnis für mich. Ich bin stolz, dass ich ihm bis zum 2:2 Paroli bieten konnte“, sagte Polansky.

Im zweiten Spiel hießen die Gegner Patrick Franziska und Sharath Kamal Achanta. Die Saarbrücker Nummer eins hatte nur bei ihrem 14:12-Sieg im ersten Satz ein paar Probleme, machte aber dann mit jeweils 11:7 kurzen Prozess. Danach versprach das Spiel zwischen Saarbrückens Darko Jorgic und Kristian Karlsson ein Spiel auf Augenhöhe zu werden, endete aber mit einem überraschend klaren 7:11, 5:11 und 7:11-Niederlage für Jorgic.

Im vierten Spiel kam es zum ersehnten Kracher zwischen den deutschen Nationalmannschaftskollegen Franziska und Boll. „Ich glaube, dass diese beiden Spieler die besten in der Bundesliga sind“, sagte Karlsson unmittelbar vor der Spitzenbegegnung. Die beiden Topspieler sollten die Erwartungen erfüllen.

Der Weltranglisten-16. Franziska zeigte Tischtennis auf allerhöchstem Niveau und entschied die ersten beiden Sätze mit 11:8 und 11:6 unerwartet klar für sich. Im dritten Durchgang wehrte der Saarbrücker zwei Satzbälle ab und setzte sich am Ende mit 13:11 durch. „Dass Franz so deutlich gegen Timo gewinnt, passiert wohl nicht so oft. Patrick war heute aber mental unglaublich stark“, sagt Grujic über seinen Schützling. Der hatte sich nach eigenen Angaben „schon am Morgen super gefühlt und wusste, dass an diesem Tag einiges möglich ist – auch wenn du so etwas gegen Timo nicht wirklich erwarten kannst.“

 Saarbrückens Topspieler Patrick Franziska gewann gegen Superstar Timo Boll mit 3:0.

Saarbrückens Topspieler Patrick Franziska gewann gegen Superstar Timo Boll mit 3:0.

Foto: Matthias Ernst/Majo

So musste beim Stande von 2:2 das Doppel Jorgic/Polansky gegen Achanta/Karlsson die Entscheidung bringen. Die Saarbrücker mussten sich nur im dritten Satz mit 9:11 geschlagen geben, entschieden die restlichen Durchgänge mit 11:3, 11:6 und 11:9 für sich und stießen damit das Tor zum Endspiel weit auf. „Düsseldorf ist jetzt angeschlagen“, sagte Franziska. „Wir müssen schauen, dass wir ruhig bleiben und unsere Chance im Rückspiel nutzen.“ Das findet am Freitag, 5. April, um 19 Uhr in der Joachim-Deckarm-Halle statt.

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