Kraftakt in heimischer Halle Torwart Schulz hält der HGS den Sieg fest

Saarlouis · 3. Handball-Liga Süd: Saarlouis schlägt den HC Oppenweiler/Backnang in der Stadtgartenhalle knapp mit 22:21.

 Erfolgreicher Arbeitstag: Mit 17 Paraden war Torwart Patrick Schulz (Mitte) der Saarlouiser Sieggarant. Aber auch Maximilian Hartz (links), zusammen mit Peter Walz mit fünf Treffern bester HGS-Torschütze, und Siegtorschütze Philipp Leist (rechts) trugen ihren Teil zum Erfolg gegen den HC Oppenweiler/Backnang bei.

Erfolgreicher Arbeitstag: Mit 17 Paraden war Torwart Patrick Schulz (Mitte) der Saarlouiser Sieggarant. Aber auch Maximilian Hartz (links), zusammen mit Peter Walz mit fünf Treffern bester HGS-Torschütze, und Siegtorschütze Philipp Leist (rechts) trugen ihren Teil zum Erfolg gegen den HC Oppenweiler/Backnang bei.

Foto: Ruppenthal

Die Endphase des dritten Heimauftritts der HG Saarlouis ist nix für schwache Nerven: Der Handball-Drittligist liegt am Samstagabend gegen den HC Oppenweiler/Backnang dank einer Leistungssteigerung nach der Pause schon auf Siegkurs, aber nach dem 21:18 durch Maximilian Hartz klappt vorne plötzlich nichts mehr. Die Gäste gleichen aus zum 21:21, unter den 920 Besuchern in der Stadtgartenhalle stellt sich das große Zittern ein – bis der Mann des Spiels das Geschehen in die erhofften Bahnen lenkt: HG-Torwart Patrick Schulz verhindert mit seiner Doppelparade gegen Philipp Maurer und Kevin Wolf einen Rückstand (57. Minute).

Gegenüber findet der ansonsten glücklose Josip Grbavac Rechtsaußen Philipp Leist, der per Heber nach über acht Minuten ohne Saarlouiser Tor die erneute Führung erzielt (59.). Danach müssen die Fans noch kurz bangen, ehe der 22:21 (10:11)-Erfolg über das Schlusslicht der 3. Liga Süd eingetütet ist.

„Es war ein reiner Arbeitssieg. Aber egal, wie man gewinnt – Hauptsache, wir haben gewonnen. Wir können es besser und müssen es besser machen – aber die zwei Punkte nimmt uns keiner mehr“, pustet Peter Walz nach dem Kraftakt kräftig durch, nachdem die HG den Ball in den Schluss-Sekunden noch mal hergegeben, Oppenweiler/Backnang im letzten Angriff aber keinen Abschluss mehr gestattet hatte.

„Für unser neues Team sind genau solche Siege ganz wichtig, um Level für Level nach oben zu kommen“, sagt „Pat“ Schulz. Der Torwart war mit 17 Paraden ein Garant für den dritten Saisonsieg, durch den sich die Mannschaft von Trainer Philipp Kessler mit 6:4 Punkten in der Tabelle weiter nach oben orientiert.

Der Erfolg stand lange auf der Kippe, weil die HG nach dem 1:0 durch Peter Walz (4.), neben Hartz mit fünf Treffern bester Saarlouiser Werfer, zunächst nicht zu ihrem Spiel fand. Die schwäbischen Gäste übernahmen in Hälfte eins die Kontrolle und gingen durch ihren Topschützen Marcel Lenz (acht Tore) beim 8:4 (17.) erstmals mit vier Toren in Führung. Weil Schulz schon zum Ende der ersten Hälfte stark in Erscheinung trat, konnte Saarlouis den Rückstand zur Pause verkürzen – doch Kessler war mit der Leistung extrem unzufrieden: „Die erste Hälfte hat mir vorne überhaupt nicht gefallen. Das war sehr statisch, ein fahriges Spiel. Ich hatte das Gefühl, die Jungs hatten Angst vor der Kulisse.“

„Die Kabinenansprache von Kessler war entsprechend“, verriet Peter Walz: „Und sie hat gewirkt. Wir waren nach der Pause hellwach, gehen direkt in Führung und haben diese zum Glück bis zum Schluss halten können.“ Und selbst die erstmalige Führung seit dem 1:0 ging auf das Konto des HG-Schlussmanns: Schulz traf gegen die nach einer Zeitstrafe ohne Torwart agierenden Gäste zum 12:11 (33.) ins leere Tor.

Kurz darauf fand Hartz mit seinem blinden Anspiel an den Kreis Peter Walz, der auf 13:11 stellte (34.). Zehn Minuten später reichte ein kurzes Nicken von Walz vor einem HG-Freiwurf, Hartz spielte den bedrängten Kapitän sofort an, der mit dem puren Willen zum 17:14 traf (43.).

Als Hartz das 18:14 nachlegte, schien die Partie vorentschieden – doch es folgte ein klarer Bruch im HG-Spiel. „Da muss man klar sagen: In der Phase hat uns unser Torwart gerettet. Ohne ihn wird es heute schwer für uns“, lobte Kessler. Schulz gab sich bescheiden: „Es lief ganz gut bei mir. Ich habe dem Team helfen und ein bisschen Sicherheit geben können“, befand der Schlussmann, der am Tag nach dem nächsten Spiel am Samstag um 20 Uhr beim punktgleichen VfL Pfullingen 30 Jahre alt wird – vielleicht ja ein gutes Omen? Kessler ist nach dem „enorm wichtigen Sieg“ guter Dinge: „Jetzt können wir etwas befreiter nach Pfullingen fahren.“

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