Leere Hallen in der Bundesliga In der Ringer-Bundesliga rumort es weiter

Köllerbach · Ligen-Streit und Abstellungen belasten Vereine. Köllerbach schlägt Heusweiler deutlich. Niederlagen für Riegelsberg und Hüttigweiler.

 Nur 250 Zuschauer wollten am Samstag in der Kyllberghalle den Derbysieg des KSV Köllerbach sehen, hier Pajtim Sefaj (in Rot) mit einer sehenswerten Technik gegen Philipp Köhler vom AC Heusweiler.

Nur 250 Zuschauer wollten am Samstag in der Kyllberghalle den Derbysieg des KSV Köllerbach sehen, hier Pajtim Sefaj (in Rot) mit einer sehenswerten Technik gegen Philipp Köhler vom AC Heusweiler.

Foto: Thomas Wieck

In der Ringer-Bundesliga hat der KSV Köllerbach am Samstag gegen den AC Heusweiler gewonnen. Wie hoch, das steht allerdings noch nicht fest. Denn der Kampf in der Klasse bis 98 Kilogramm Freistil muss nachgeholt werden. Köllerbachs Gennadij Cudinovic musste erneut für eine Maßnahme des Deutschen Ringerbundes (DRB) abgestellt werden. „Es ist eine schwierige Phase“, warb Köllerbachs Mannschaftsverantwortlicher Thomas Geid um Verständnis, „jetzt kurz vor den Weltmeisterschaften wollen viele Nationaltrainer noch einmal intensiv mit ihren Sportlern arbeiten.“ Nach neun Kämpfen stand es 19:4 für den KSV. Der AC Heusweiler musste auf Teodor Horatao verzichten, der für den rumänischen Verband unterwegs war. Für ausländische Sportler gilt die Nachholregelung nicht.

Doch nicht nur die Abstellungen für internationale Turniere machen der Liga zu schaffen. Der Leistungsunterschied zwischen den Top-Teams wie Köllerbach und TuS Adelhausen auf der einen sowie beispielsweise Heusweiler und KV Riegelsberg auf der anderen Seite lockt gerade bei Heimkämpfen der Spitzenteams immer weniger Zuschauer in die Hallen. Am Samstagabend waren es gerade mal 250 in der früheren „Festung Kyllberghalle“. Heusweilers Trainer Cacan Cakmak sagte: „Gegen Weingarten wäre die Halle sicher voller gewesen.“

Doch Weingarten ringt in der international nicht anerkannten Profiliga DRL (Deutsche Ringer-Liga). Der schwelende Streit zwischen DRB und DRL beschäftigt Gerichte. Bislang galt es als undenkbar, dass Sportler sowohl in der Bundesliga als auch in der DRL starten. Bislang. Denn am ersten Kampftag setzte Bundesligist KSV Witten beim 14:13-Erfolg über Heilbronn Adam Juretzko ein, der eine Woche danach für Weingarten auf die Matte ging. Ein Vorgang, der die Szene erschüttert. Einige Vereinsvertreter verlangen jetzt „klare Kante“ vom DRB, andere wollen an den Verband geleistete Lizenzgebühren zurück, wieder andere drohen sogar damit, dass man überlege, sich ebenfalls der DRL anzuschließen. „Eine Lösung des Dilemmas? Wird es nicht geben, ehe im Dezember die Gerichte entschieden haben“, meint Köllerbachs Vorsitzender Hilmar Rehlinger. Der für die Bundesliga zuständige DRB-Vize-Präsident Ralf Diener aus Saarbrücken war gestern nicht zu erreichen.

So rumort es weiter in einer Sportart, die zuletzt um ihre olympische Zukunft bangen musste, die aber auf der Matte noch immer für begeisternde Momente sorgen kann. Auch am Samstag, als nach neun von zehn Kämpfen Köllerbach mit 19:4 gegen Heusweiler führte. Der KV Riegelsberg ist dagegen haarscharf an einer Überraschung vorbeigeschrammt. Bei der RG Hausen-Zell unterlag der KV knapp mit 12:13. Überraschend war die 12:20-Pleite des ASV Hüttigweiler im ersten Heimkampf gegen die RKG Freiburg.

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