Fußball-Regionalliga Dank Obernosterer wird aus dem Fluch ein Segen

Worms · Nach dem letzten Sieg in Worms ist der 1. FC Saarbrücken aufgestiegen. Darauf hofft der Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga auch in dieser Saison.

 Symbolbild

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Foto: BeckerBredel

Jeder Spieler des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken besitzt für diese Spielklasse überdurchschnittliche Fähigkeiten. Dennoch – oder gerade deswegen – steht bei Trainer Dirk Lottner die Mannschaft im Vordergrund. Einzelne herausgreifen? Das macht er selten. „Auch wenn Patrick Schmidt und Kevin Behrens wieder getroffen haben: Das Lob geht heute an Markus Obrnosterer“, sagte Lottner nach dem 4:1 (1:1)-Erfolg am späten Montagabend bei Wormatia Worms: „Er war zunächst nicht für die erste Elf vorgesehen, musste dann innerhalb kürzester Zeit von Null auf Hundert drehen. Wie er das gemacht hat, zeigt seine Qualität.“

Obernosterer rutschte erst wenige Minuten vor dem Anpfiff in die Startformation, weil Martin Dausch plötzlich von Magen-Darm-Problemen heimgesucht wurde. „Fünf Minuten vor dem Spiel hat er gesagt, es geht nicht. Da hab ich halt mein Dress angezogen und bin raus“, erzählte Obernosterer – die Freude über die eigene gute Leistung und den Sieg der Mannschaft beim Angstgegner Worms sprudelte nur so mit jedem Wort aus seinem Mund: „Man bereitet sich ja eh immer vor und hofft, dass man eingewechselt wird. Es ist nicht so, dass man auf der Bank sitzt und träumt. Man freut sich dann, wenn man die Chance kriegt.“

Nach sechs Minuten nutzte der FCS gleich die erste Chance. Die gefühlvolle Flanke des Ex-Elversbergers Obernosterer landete auf dem Kopf von Kevin Behrens, der zum 1:0 einnickte. Nach der Pause war Tobias Jänicke Wegbereiter zum 2:1 (54. Minute). Seinen Schuss konnte Torwart Steve Kroll nicht weit genug abwehren, Obernosterer staubte ab. Es war sein erster Pflichtspieltreffer für den neuen Verein. „Es ist mir super gegangen heute im Spiel. Ich habe endlich meine Leistung aufs Feld gebracht“, sagte der 27-Jährige.

Dass die FCS-Innenverteidigung vor dem 1:1 durch Sebastian Schmitt (15.) gepennt hatte, war spätestens mit dem erneuten Führungstreffer nur noch ein Schönheitsfleck. „Wir haben das Spiel zu jeder Zeit dominiert und kontrolliert“, sagte Obernosterer: „Die haben aus dem Nichts ein Tor geschossen.“ Dafür aber bei den Saarbrücker Treffern drei und vier kräftig mitgeholfen. Beide Male vertändelte Marco-Raimondo Metzger den Ball, erst vollendete Schmidt (57.), dann Behrens (59.). Danach versäumte der FCS, das Ergebnis höher zu schrauben. Obernosterer (89.), den sie alle Obi nennen, und nach dessen schöner Vorarbeit Behrens (90.) hätten weitere Treffer erzielen können. „Es ist die Belohnung dafür, wie Obi die letzten Wochen gearbeitet hat. Er hat sich weiterentwickelt, ist fit wie selten zuvor“, sagte FCS-Trainer Lottner: „Nur dann bist du auch in der Lage, solche Leistungen zu bringen.“

Aus dem „Worms-Fluch“ könnte jetzt der „Worms-Segen“ werden. Denn nach dem letzten Erfolg in der Nibelungenstadt stieg der FCS 2010 als Meister in die 3. Liga auf. „Wir dürfen nicht in Euphorie verfallen“, sagte der Mann des Tages: „Es ist noch lang zu spielen. Aber wir sind auf dem richtigen Weg.“

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