Ringen Die „Abtrünnigen“ landen einen ersten Coup

Frankfurt · Ex-Bundestrainer Alexander Leipold soll der Deutschen Ringerliga Aufmerksamkeit und Glanz verleihen.

 Unter Foto zeigt eine Szene aus dem Jahr 2003. Alexander Leipold (links) kämpft im Trikot des VfK Schifferstadt im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gegen den Köllerbacher Andreas Kubiak.

Unter Foto zeigt eine Szene aus dem Jahr 2003. Alexander Leipold (links) kämpft im Trikot des VfK Schifferstadt im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gegen den Köllerbacher Andreas Kubiak.

Foto: rup/Ruppenthal

Es ist ein Coup, der die „Abtrünnigen“ deutschlandweit in die Schlagzeilen gebracht hat. Der frühere Freistil-Bundestrainer Alexander Leipold, der als Aktiver zwei Welt- und vier Europameistertitel gewonnen hat, wird Trainer der Mannschaft aus Ispringen – und damit in der neu gegründeten Deutschen Ringerliga (DRL).

„Die Deutsche Ringerliga ist stolz darauf, in ihrer Premieren-Saison den Ringsportfans mit Publikumsliebling Alexander Leipold das Gesicht des deutschen Ringens präsentieren zu können“, sagt DRL-Geschäftsführer Markus Scheu: „Dies zeigt, dass die DRL auf dem richtigen Weg ist.“

Ähnlich sieht es Leipold. „Es ist toll, das aufstrebende Projekt des deutschen Ringens in Ispringen gestalten zu dürfen. Mein Wissen an andere Sportler weitergeben zu können, war mir schon immer ein Anliegen“, sagt der 48-Jährige, dessen Olympiasieg von 2000 wegen Nandrolon-Dopings aberkannt worden war: „Dies nun bei einer der Top-Adressen des deutschen Ringens tun zu dürfen, ist eine großartige Herausforderung, der ich mich gerne stelle.“

Die DRL ist ein Zusammenschluss von fünf Kapitalgesellschaften, die sich als Folge eines anhaltenden Streits mit dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) vom Verband losgesagt haben und ab dem 30. September ihre eigene Meisterschaft austragen wollen. Die Gesellschaften repräsentieren im Grunde die fünf Spitzenvereine Germania Weingarten, KSV Ispringen, ASV Nendingen, VfK Schifferstadt und KAV Mansfelder Land, die sich dem DRB nicht mehr unterordnen wollten.

Da den DRL-Ringern von Seiten des DRB und des Weltverbands United World Wrestling (UWW) Sperren drohen, haben sich nicht die Clubs selbst, sondern die gegründeten Gesellschaften zur DRL zusammengeschlossen – so sollen Sanktionen vermieden werden.

Ziel der DRL ist es, „den Ringsport in Deutschland nach vorne“ zu bringen und so dem „jahrelangen Niedergang der Ringer-Bundesliga“ entgegenzuwirken. Die DRL tritt in Konkurrenz zur regulären Bundesliga unter dem Dach des DRB, an der in der kommenden Saison 21 Clubs teilnehmen werden.

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