Handball-Oberliga Ein letztes Heimspiel für die „Big Four“

Eppelborn · Mit Steffen Ecker, Sebastian Hoffmann, Michael Lehnert und Oliver Zeitz verlässt fast ein halbes Jahrhundert Vereinszugehörigkeit die HF Illtal. Am Samstag bestreiten sie gemeinsam ihr letztes Heimspiel.

 Sebastian Hoffmann (rechts) hat sich bis zuletzt bei den HF Illtal voll reingeworfen.

Sebastian Hoffmann (rechts) hat sich bis zuletzt bei den HF Illtal voll reingeworfen.

Foto: Peter Franz

Es ist ein Stück Vereinsgeschichte, das den Handballfreunden Illtal wegbrechen wird, wenn Sebastian Hoffmann kommenden Samstag um 18 Uhr gegen den HV Vallendar ein letztes Mal in seiner Karriere vor heimischem Publikum für die Handballfreunde Illtal in der RPS-Oberliga auflaufen wird. „Früher schmächtig, heute kräftig“ titelte die Saarbrücker Zeitung 2011 über den 1,83 Meter großen und rund 80 Kilogramm schweren Spielmacher, der damals seit vier Jahren für die Zebras spielte. „Es waren auf jeden Fall verrückte Jahre. Man macht den Wechsel als junger Spieler, ist natürlich Feuer und Flamme für die neue Herausforderung. Aber dann ist die Entwicklung wahnsinnig schnell gegangen.“ Er war neun Jahre lang Kapitän der Mannschaft, so lange wie kein anderer und führte sie im Training wie im Spiel, auf wie neben dem Platz.

Als Hoffmann von der HSG Nordsaar ins Illtal wechselte, gehörte ein anderer schon zu den „alten Hasen“ der Mannschaft. Im Alter von 17 Jahren lief Oliver Zeitz bereits 2003 für den Oberligisten auf. Damals, als gemessene 40,3 Grad Celsius in Perl-Nennig den deutschen Hitzerekord aufstellten, trug Zeitz – Bilder bestätigen das – gar noch Haare auf dem Kopf. „Man munkelt, dass das in meinem ersten Jahr tatsächlich so war“, erinnert sich Kapitän Hoffmann und schiebt lachend hinterher: „Aber die Zinedine Zidane-Frisur steht ihm doch auch sehr gut.“ Beide gehen gemeinsam zur HSG Nordsaar, um dort, wie Zeitz es nennt, die „Handball-Rente“ zu genießen. Wird es ein Abschied für die Ewigkeit? „Das wäre irrsinnig. Ich bin, seit ich geradeaus laufen kann, Handballer in Dirmingen. Ich würde Illtal niemals für immer den Rücken kehren“, sagt er und betont: „Angebote von anderen Vereinen waren in jüngeren Jahren vorhanden, aber in meinem Interesse stand immer, in Eppelborn zu spielen.“ Die Hellberghalle in Eppelborn sei über all die Jahre berüchtigt gewesen für ihren großen Zuschauer­andrang und die gute Stimmung.

Hoffmann und Zeitz kommen zusammen auf 28 Jahre in der ersten Mannschaft der Handballfreunde. Was sind 28 plus 18? 46. Denn zwei weitere, große Namen, die die vergangene Dekade im Illtal geprägt haben, fehlen noch: das Trainerteam um Chefcoach Steffen Ecker und Co Michael Lehnert. Beide übernehmen im Sommer in gleicher Funktion den Drittligisten TuS 04 Dansenberg. Lehnert ist seit elf Jahren im Illtal, von 2008 bis 2016 als Spieler, anschließend als Co-Trainer. Ecker kehrte auf Anfrage des Vereins extra aus dem Ruhestand zurück und übernahm kurz darauf im Jahr 2012 das Traineramt. „Es hätte schon nicht viele Vereine gegeben, für die ich das überhaupt gemacht hätte“, berichtet er. „Schon als Außenstehender hat man mit Illtal immer eine positive, familiäre Atmosphäre verbunden. Das hat sich bestätigt. Der Verein hat sich unheimlich entwickelt, ist im Herzen aber Dorf-Verein geblieben.“

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