Fußball-Saarlandpokal „In der Verlängerung ist unsere Ängstlichkeit bestraft worden“

Homburg · Der FC Homburg hadert nach dem Pokal-Aus mit vergebenen Möglichkeiten. Spielverlauf und Leistung werden ganz unterschiedlich bewertet.

Mit hängendem Kopf verlässt der Homburger Torschütze Christopher Theisen das Spielfeld.

Mit hängendem Kopf verlässt der Homburger Torschütze Christopher Theisen das Spielfeld.

Foto: Andreas Schlichter

Der FC Homburg ist im Achtelfinale des Fußball-Saarlandpokals ausgeschieden – das stand nach dem Abpfiff der Verlängerung am Samstag im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion fest. Ansonsten taten sich die Saarpfälzer nach der 1:2-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken schwer, die eigene Leistung einzuordnen. Spieler, Trainer und Vereinsspitze lagen in ihrer Bewertung des Spiels teilweise weit auseinander.

„Das Spiel hätte auch anders ausgehen können, wenn wir unser Chancenplus in der ersten Halbzeit genutzt hätten. Da waren wir die klar bessere Mannschaft“, sagte Herbert Eder. Mit Zähneknirschen räumte der Vorstands-Chef der Grün-Weißen aber auch ein: „Man darf nicht sagen, dass der FCS unverdient gewonnen hat. Das wäre nicht richtig.“

Wie die 3356 Zuschauer auf den Rängen hatte Eder einen in der ersten halben Stunde guten FCH gesehen, der gegen passive Gastgeber im Stile einer Heimmannschaft auftrat. Das räumte auch FCS-Trainer Dirk Lottner ein: „Dass wir zu Beginn so defensiv aufgetreten waren, war keine taktische Marschroute, sondern der Stärke der Homburger geschuldet. Wir haben das 1:0 gemacht, als Homburg ein Übergewicht hatte“

Doch trotz der Feldvorteile in den ersten 30 Minuten taten sich die Gäste schwer, wirklich gute Torgelegenheiten zu kreieren. So bestanden die von Eder angesprochenen „Chancen“ bei genauerem Hinsehen durchweg aus ungenauen letzten Pässen, die von ihren Adressaten schlichtweg nicht zu erreichen waren. Exemplarisch zu nennen wären hier Thomas Steinherr und Maurice Neubauer, die in der 25. und in der 27. Minute relativ knapp die jeweilige Hereingabe verpassten. So sah FCH-Trainer Jürgen Luginger ebenfalls, dass der FCH „in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft“ war, verschwieg aber auch nicht, dass die Früchte der Arbeit nur aus „drei oder vier Halbchancen“ bestanden hatten.

Die ziemlich anders gelagerte Meinung von Jan Eichmann, der den FCH „in der ersten und in der zweiten Halbzeit klar besser“ gesehen hatte, dürften wohl die wenigsten Beobachter geteilt haben. Wahr ist, dass die 1:0-Führung für den FCS durch Sebastian Jacob in der 32. Minute gegen den bis dahin gesehenen Spielverlauf gefallen war. Es stimmt allerdings ebenso, dass bei Christopher Theisens Kopfball, der in der 54. Minute das 1:1 herstellte, der FCS längst die überlegene Mannschaft war. Denn die Saarbrücker waren nach dem Seitenwechsel deutlich besser ins Spiel gekommen.

Während Homburg fast gar nicht mehr zu Torabschlüssen kam, erspielte sich der FCS einige gute Chancen, ließ diese allerdings allesamt liegen. Theisens selbstkritische Bewertung dürfte der Sicht der meisten neutralen Beobachter wohl am nächsten kommen: „Es war ein 50:50-Spiel. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir nach dem 1:1 nicht weiter auf die Führung gegangen sind. Ich hatte das Gefühl, dass wir den Ausgleich verwalten wollten. In der Verlängerung ist unsere Ängstlichkeit dann bestraft worden.“ Die Strafe folgte in der 99. Minute, als Marcel Carl den 2:1-Siegtreffer für den FCS markierte.

Luginger war mit dem Auftritt seines Teams trotzdem zufrieden. „Wir spielen auswärts und haben die zeitweise kontrolliert. Die wussten, dass sie in der zweiten Hälfte mehr tun mussten. Soweit sind wir noch nicht, um das zu verhindern.“

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