Fußball-Saarlandpokal Neuzugang Carl schießt FCS ins Viertelfinale

Völklingen · Der 1. FC Saarbrücken hat sich im Saarlandpokal-Achtelfinale gegen Erzrivale FC Homburg in der Verlängerung mit 2:1 durchgesetzt.

Die Freude muss raus: FCS-Stürmer Marcel Carl (Zweiter von rechts) feiert sein Tor in der Verlängerung mit seinen Teamkollegen José Pierre Vunguidica, Gillian Jurcher und Sebastian Jacob (von links).

Die Freude muss raus: FCS-Stürmer Marcel Carl (Zweiter von rechts) feiert sein Tor in der Verlängerung mit seinen Teamkollegen José Pierre Vunguidica, Gillian Jurcher und Sebastian Jacob (von links).

Foto: Andreas Schlichter

Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Timo Klein atmete Dirk Lottner erst einmal tief durch. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken wusste, dass eine zweite Niederlage gegen den Erzrivalen FC Homburg binnen weniger Wochen seine Position im Verein nicht verbessert hätte. Doch anders als im Liga-Spiel behielt am Samstag im Saarlandpokal-Achtelfinale der FCS mit 2:1 (1:1, 1:0) die Oberhand – wenn auch erst nach 120 Minuten.

„Wir hätten sie am Ende abschießen können. Und eigentlich hätten wir auch gar nicht in die Verlängerung gehen dürfen“, sagte Lottner, dem die Extra-Spielzeit nicht nur aus sportlicher Sicht nicht passte. Schließlich war er zum 70. Jubiläum seines Vereins, des 1. FC Köln, eingeladen und wollte schnell weg.

Die Partie in Völklingen begann mit zähem Abtasten – und als die 3356 Zuschauer im Hermann-Neuberger-Stadion den Eindruck bekamen, dass der FCH die Oberhand gewinnt, schlug der FCS zu. Einen Eckball von Markus Mendler verlängerte José Pierre Vunguidica am kurzen Pfosten, Homburgs Abwehr brachte den Ball nicht weg und Sebastian Jacob ihn im Tor unter – den Ablauf zum 1:0 (32. Minute) hatte der FCS im Abschlusstraining noch extra geübt.

Dort hatte sich FCS-Kapitän Manuel Zeits verletzt. Eine MRT-Untersuchung soll an diesem Montag Aufschluss über die Schwere der Sprunggelenksblessur geben. Für Zeitz spielte Steven Zellner im defensiven Mittelfeld. Nino Miotke, der in Dreieich auf der für ihn ungewohnten Position nicht überzeugen konnte, saß wie der noch angeschlagene Fanol Perdedaj auf der Bank. Die Mittelfeld-Talente Lukas Quirin und Fatih Köksal waren nicht einmal im Kader. Dafür machte Oliver Oschkenat nach langer Pause ein gutes Spiel in der Dreierkette, wo der Platz von Zellner frei wurde.

Der FCS hätte nach der Pause den Sack zumachen können, ja müssen. Vier gute Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt oder wurden vom besten Homburger, Torwart David Salfeld, vereitelt. Und auch nach dem 1:1 durch Christopher Theisen (54. Minute) war Saarbrücken dem Siegtreffer immer näher als die Gäste. Die beste Möglichkeit vergab Jacob Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem Pfostentreffer.

So waren zwei an der Entscheidung beteiligt, die manche in FCS-Umfeld schon als Fehleinkäufe abgetan hatten. Nach einer Flanke von Marco Holz köpfte Neuzugang Vunguidica gegen die Laufrichtung von Salfeld. Der reagierte herausragend, doch Neuzugang Marcel Carl war zur Stelle und besorgte das 2:1 (99.). „Die letzten Wochen waren nicht einfach für mich, aber ich habe weiter gearbeitet und mich heute dafür belohnt“, sagte der Stürmer, der sich nach dem Tor jubelnd das Trikot vom Leib riss und dafür die Gelbe Karte sah: „Diese Strafe in die Mannschaftskasse zahle ich gerne.“

Im Saarlandpokal dürfen sich also weiter sieben Vereine auf ein Treffen mit dem saarländischen Zuschauer-Magneten freuen, denn Carl hat diese erste von vier richtungweisenden Begegnungen vor der Winterpause für den FCS entschieden. „Ich bin da anders als alle, die da draußen rumstehen“, sagte Trainer Lottner: „Ich schaue von Spiel zu Spiel.“ Das nächste ist am Samstag beim FSV Frankfurt, und da hat der FCS nach dem blamablen 0:3 zum Saisonauftakt noch eine Rechnung mit dem Abstiegskandidaten offen.

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