Fußball-Regionalliga FCS kommt mit blauem Auge davon

Völklingen · Nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit holt der Regionalliga-Spitzenreiter gegen Walldorf noch einen Punkt.

 Mannschaftsarzt Dr. Roland Kuppig (links) kümmert sich um FCS-Kapitän Manuel Zeitz. Der Mittelfuß ist aber nicht wie befürchtet gebrochen.

Mannschaftsarzt Dr. Roland Kuppig (links) kümmert sich um FCS-Kapitän Manuel Zeitz. Der Mittelfuß ist aber nicht wie befürchtet gebrochen.

Foto: Thomas Wieck

Eigentlich hat Dirk Lottner, der Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken, etwas, was man landläufig Spielphilosophie nennt: Kurzpass-Kombinationsfußball, bevorzugt mit schnellem Umschaltspiel – Stärken, die seine Mannschaft in den vergangenen Wochen zeigte und die sie darum zu Recht an die Tabellenspitze führte. Doch was sich am Samstag gerade einmal 2654 Zuschauer im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion beim 2:2 (0:2) gegen Astoria Walldorf über weite Strecken ansehen mussten, erinnerte ganz stark an fußballerisch dunkle Stunden des Vereins.

Der lange Ball war plötzlich wieder erste Wahl. „Wir hatten gerade in der ersten Halbzeit auf vielen Positionen Probleme, was das Spielerische anbelangt“, nannte Lottner einen Grund für die Rückkehr ins Fußball-Mittelalter und schob noch einen zweiten hinterher: „Wir haben sicher nicht den glorreichen Fußball gespielt, das ist auf diesem Platz einfach nicht möglich.“ Eine deutliche Kritik an der Qualität des Rasens.

Der FCS begann mit der Aufstellung, die letzten Montag in Worms noch zeitweise atemberaubenden Tempofußball gespielt hatte. Davon blieb am Samstag nur die Atemnot. Mario Müller, Marco Kehl-Gomez, Manuel Zeitz und auch Marlon Krause standen mehr oder weniger nur dabei, als die Walldorfer im Saarbrücker Strafraum kombinierten und Christopher Hellmann nach 13 Minuten zum 0:1 vollendete. „Wir sind eigentlich in Überzahl und packen einfach nicht zu“, ärgerte sich FCS-Schlussmann Daniel Batz, der 20 Minuten später wieder geschlagen war. Ein Ballverlust des ordentlich spielenden Markus Obernosterer war Ausgangspunkt des 0:2. Krause konnte ein 30 Meter-Solo von Marcel Carl nicht unterbinden, der schlenzte zum Pausenstand ins lange Eck.

„Wir haben in der Spielentwicklung häufig die Bälle verloren und sind in Kontersituationen gelaufen“, sah auch Lottner das Problem und stellte darum auf Dreierkette um: „Die Mannschaft hat die richtige Antwort auf den Rückstand gegeben.“ Keine vier Minuten nach Wiederanpfiff tankte sich Kevin Behrens zur Grundlinie durch und legte für Patrick Schmidt auf, der auf 1:2 verkürzte. Es war die beste Phase im Spiel der Gastgeber. Beim Kopfball von Behrens klärte Tabe Nyenty vor der Linie (51.), Schmidts Schuss ging knapp vorbei (53.). Als Schmidt sechs Minuten später im Zweikampf mit Torwart Michael Hiegel an der Strafraumgrenze zu Boden ging, gab Schiedsrichter Christof Günsch zu Recht keinen Strafstoß.

Nachdem der eingewechselte Steven Zellner den gefühlt hundertsten Ball in den Strafraum schlug, erlöste Schmidt den FCS. Zwar stützte er sich beim Kopfball bei Gegenspieler Benjamin Hofmann auf, Günsch sah die Aktion aber nicht strafwürdig und gab das 2:2. In der Nachspielzeit hatte der Saarbrücker Torjäger sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, doch das wäre sicher nicht verdient gewesen.

So bleiben am Ende zwei gute Nachrichten: Der FCS holte nach einem 0:2-Rückstand einen Punkt. Und die Verletzung von Kapitän Manuel Zeitz (für ihn kam Zellner in der ersten Halbzeit) ist offenbar nicht so schlimm wie zunächst befürchtet. „Es ist wohl kein Mittelfußbruch“, sagte Zeitz, der noch während des Spiels in Krankenhaus gebracht worden war: „Anscheinend nur stark geprellt und die Nerven gequetscht.“ Ob und wie lange Zeitz ausfällt, sollen weitere Untersuchungen heute ergeben.

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