Fußball-Saarlandliga Ärger statt Pokalkracher in Lebach

Lebach · Die SG Lebach-Landsweiler ist wegen eines Wechselfehlers aus dem Fußball-Saarlandpokal ausgeschlossen worden. Dies sorgt vor dem Heimspiel am heutigen Freitag gegen Elversberg II für Ärger und Frust.

Spielleiter Adalbert Strauß sagt, der Verein hätte wissen müssen, dass die DFB-Pokal-Regel im Saarland noch nicht gilt.

Spielleiter Adalbert Strauß sagt, der Verein hätte wissen müssen, dass die DFB-Pokal-Regel im Saarland noch nicht gilt.

Foto: Wieck

Fußball-Saarlandligist SG Lebach-Landsweiler feiert heute Abend nach dem Heimspiel gegen SV Elversberg II (Anstoß: 19 Uhr) sein Oktoberfest im Clubheim des FV Lebach. Da wird dabei auch der Ausschluss der SG aus dem Fußball-Saarlandpokal Thema sein. Die SG erhielt am Dienstag die Mitteilung, dass sie aufgrund eines Wechselfehlers beim 5:2-Sieg nach Elfmeterschießen bei Landesligist SG Dirmingen-Berschweiler disqualifiziert wurde (siehe auch Seite D 2).

In Dirmingen hatte SG-Trainer Faruk Kremic zwei Minuten vor Schluss einen vierten Wechsel vollzogen. Eine zusätzliche Auswechslung in der Verlängerung ist im saarländischen im Gegensatz zum DFB-Pokal aber (noch) nicht erlaubt. Und so kam es zu einem folgenschweren Missverständnis. Der Vorsitzende des FV Lebach, Thomas Kuhn, erklärt: „Auf dem Verbandstag wurde gesagt, dass der SFV die DFB-Regel, dass im Pokal in der Verlängerung ein viertes Mal gewechselt werden kann, übernimmt.“

SFV-Spielleiter Adalbert Strauß widerspricht: „Wir haben dort lediglich gesagt, dass wir diese Regel übernehmen könnten, wenn der DFB zustimmt. Ferner wurde gesagt, dass wir, falls wir dies tun, dies noch einmal extra bekannt gegeben wird. Dies ist aber bislang noch nicht geschehen.“ Strauß ergänzt: „Wir haben zudem den Vereinen vor dem Rundenstart schriftlich mitgeteilt, dass weiterhin nur drei Wechsel erlaubt sind.“ Dieses Schreiben liegt der SZ vor.

Doch es gibt noch einen Punkt, der Kuhn ärgert: Da sie sich nicht sicher waren, ob der vierte Wechsel erlaubt ist, fragten die Lebacher beim Schiedsrichter Marcelo Moraga nach. Der hat lauf SG gesagt, dass der vierte Wechsel möglich sei.

„Wenn der Schiedsrichter als Spielleiter so etwas sagt, muss man sich doch drauf verlassen können, dass dies auch so ist“, moniert Lebachs Vorsitzender. „Der Verband hat aber gesagt, wir hätten wissen müssen, dass der zusätzliche Wechsel nicht erlaubt ist – auch wenn der Schiri mit seiner Aussage einen Fehler gemacht hat.“

Das Verbands-Urteil, seine Mannschaft nun vom Pokal-Wettbewerb auszuschließen, bezeichnet Kuhn als „bodenlose Frechheit“. Da auf Lebach-Landsweiler in der nächsten Runde am kommenden Mittwoch mit Regionalligist SV Elversberg ein attraktiver Gegner gewartet hätte, ist auch der finanzielle Schaden für den Club groß. „Ich denke, dass uns Einnahmen zwischen 2000 und 2500 Euro verloren gehen“, rechnet Kuhn vor.

Ein Protest der SG Dirmingen-Berschweiler sorgte dafür, dass der Wechselfehler überhaupt vor dem Sportgericht verhandelt wurde. Ziel des Landesligisten war es, dass die Partie zugunsten von Dirmingen-Berschweiler gewertet wird. Doch da der Protest nicht fristgerecht eingereicht wurde, darf auch der Landesligist nun nicht gegen Elversberg spielen. Stattdessen kommt der Regionalligist kampflos eine Runde weiter.

Lebachs Trainer Faruk Kremic bekam vom Schiedsrichter grünes Licht, hätte aber laut Verband trotzdem nicht wechseln dürfen.

Lebachs Trainer Faruk Kremic bekam vom Schiedsrichter grünes Licht, hätte aber laut Verband trotzdem nicht wechseln dürfen.

Foto: rup/Ruppenthal

„Ich wusste nicht, dass die Widerspruchsfrist im Pokal kürzer ist als in der Liga“, sagt Dirmingens Vorsitzender Björn Krabbe. Im Pokalwettbewerb muss ein Widerspruch gegen eine Spielwertung binnen 48 Stunden erfolgen – in der Liga hat man dafür länger Zeit. Was Krabbe wundert: „Für mich ist nicht verständlich, dass der Widerspruch noch verhandelt wurde, obwohl wir zu spät dran waren. Es tut mir leid, dass Lebach-Landsweiler jetzt deshalb noch bestraft wird.“

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