Handball-Oberliga Mit Joline kann’s in die 3. Liga gehen

Marpingen · Im Gipfeltreffen der Handball-Oberliga peilt Marpingen den elften Sieg in Folge an.

 Top-Spielerin Joline Müller ist ein echter Glücksgriff für die Moskitos aus Marpingen.

Top-Spielerin Joline Müller ist ein echter Glücksgriff für die Moskitos aus Marpingen.

Foto: Ruppenthal

Die Oberliga-Handballerinnen der HSG Marpingen-Alsweiler reiten nach zehn Siegen aus zehn Spielen auf einer Erfolgswelle, die zu Saisonbeginn wohl die wenigsten erwartet hätten. An diesem Samstagabend um 20 Uhr empfangen die Moskitos den punktgleichen Tabellenführer HSG Hunsrück in der Marpinger Sporthalle zum Spitzenspiel der beiden diesjährigen Ausnahme-Mannschaften. Beide Teams weisen mit 20:0 Punkten eine makellose Bilanz auf.

Maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt ist Marpingens Rückraumspielerin Joline Müller. Dass die 25-jährige ehemalige Zweitliga-Spielerin für die Moskitos ein absoluter Glücksgriff ist, wusste HSG-Trainer Jürgen Hartz schon vor Saisonbeginn. „Joline ist eine Spielerin, die uns in der jetzigen Situation am meisten weiterhilft“, erklärte der 52-Jährige damals. Personell gesehen startete seine Truppe nämlich mit einigen Sorgen in die Runde.

Da kam die Rückkehr von Müller, deren jüngerer Bruder Jerome zurzeit für Bundesligist Eulen Ludwigshafen spielt, in diesem Sommer von Zweitligist DJK/MJC Trier gerade recht. Nach dem Regionalliga-Abstieg vor acht Jahren war die aus Werschweiler bei St. Wendel stammende Top-Spielerin von Marpingen über die FSG Mainz/Budenheim, den TuS Neunkirchen und den SV Zweibrücken in Trier gelandet. Dort ging sie drei Spielzeiten lang in der 2. Liga für die Miezen auf Tore-Jagd. „Das waren drei sehr lehrreiche Jahre, es hat super viel Spaß gemacht“, erzählt Müller rückblickend.

Dennoch zog es die Saarländerin in diesem Jahr wieder zurück in die Heimat. Schon während ihrer Zeit in Trier arbeitete Müller als Polizei-Kommissarin auf der Dienststelle in Neunkirchen. „Da ich im Schichtdienst arbeite, war das alles immer ein riesiger Aufwand für mich, weil ich fast jeden Tag gependelt bin“, erklärt sie. In Trier stand einmal täglich Training auf dem Programm, bei den Moskitos drei Mal pro Woche. Die dadurch gewonnene Freizeit sei „eine enorme Bereicherung“, da sie nun wieder mehr Zeit für Freunde, Familie und Job hat.

Dass sie in Marpingen zwei Ligen tiefer spielt, ist für Müller kein Problem. Nicht zuletzt, weil sie das Ziel, den Frauen-Handball in Marpingen weiter nach vorne zu bringen, voll unterstützt. Die vergangene Saison beendeten die Moskitos auf Platz fünf. Aktuell sind sie ungeschlagen und auf einem guten Weg in Richtung 3. Liga. Seit Mitte September kann Müller nach ihrer Verletzung (Bruch des Radiusköpfchens am Ellenbogen) und sechs Wochen Pause ihre Mannschaft wieder voll unterstützen.

Wenn es nach der Führungsspielerin geht, die im April Polizei-Europameisterin mit der deutschen Mannschaft wurde, soll die Siegesserie am Samstag gegen den letztjährigen Vizemeister weiter anhalten. „Das wird auf jeden Fall ein sehr kampfbetontes Spiel auf hohem Niveau und ein Spektakel für die Zuschauer“, prognostiziert Müller. Die Chancen, vor heimischer Kulisse den elften Sieg in Folge einzufahren, stehen laut Joline Müller jedenfalls „ziemlich gut“.

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