Fußball-Regionalliga Südwest Der Torjäger gibt den Aufstieg als Ziel aus

Elversberg · Muhamed Alawie freut sich auf den Saisonstart mit der SV Elversberg. Heute geht’s gegen den FCK, die Liga startet kommende Woche.

Der Elversberger Neuzugang Muhamed Alawie (rechts) hat im Trikot von Eintracht Trier auch schon Erfahrungen gegen den Lokalrivalen 1. FC Saarbrücken gesammelt, hier im Zweikampf mit Mario Müller.

Der Elversberger Neuzugang Muhamed Alawie (rechts) hat im Trikot von Eintracht Trier auch schon Erfahrungen gegen den Lokalrivalen 1. FC Saarbrücken gesammelt, hier im Zweikampf mit Mario Müller.

Foto: Andreas Schlichter

Vor zwei Jahren erzielte Muhamed Alawie für Eintracht Trier 22 Tore in 35 Spielen und wurde Torschützenkönig in der Fußball-Regionalliga Südwest. Trotzdem stieg die Eintracht als Tabellenvorletzter ab. Viele Vereine jagten den Stürmer, der FC Schalke 04 machte schließlich das Rennen. Dort spielte der heute 30-Jährige in der vergangenen Saison in der U23 in der Oberliga Westfalen und traf in 29 Spielen elf Mal. Am Ende wurde der FC Schalke 04 II Tabellensechster. Aber in einer richtigen Spitzenmannschaft hat der Torjäger noch gar nicht gespielt.

„Deshalb ist es für mich eine Ehre, jetzt bei der SV Elversberg spielen zu dürfen“, sagt der Stürmer, der sich auf die große Saisoneröffnung seines neuen Vereins heute Abend an der heimischen Kaiserlinde mit dem Testspiel gegen den Drittliga-Titelanwärter 1. FC Kaiserslautern (Anstoß um 18 Uhr) freut.

Seit knapp drei Wochen ist Alawie im Training, absolvierte mit der SVE vergangene Woche das Trainingslager in Bad Kreuznach. „Die Qualität ist extrem hoch, das habe ich nach den ersten Einheiten schon gemerkt. Das ist kein Vergleich zu meinen vergangenen Stationen“, sagt Alawie, der gleich bei seinem ersten Einsatz im Testspiel gegen den West-Regionalligisten 1. FC Köln II den 1:1-Ausgleich erzielte.

Die SVE machte in den ersten Vorbereitungsspielen mit vielen neuen Spielern einen starken Eindruck. Für Alawie vielleicht die Möglichkeit, erneut Torschützenkönig der Liga zu werden? „Du denkst als Stürmer nicht daran. Wir müssen eine Mannschaft werden und uns finden. Wenn wir als Team auf dem Platz auftreten, wird alles andere von alleine kommen“, meint der 30-Jährige, der mit Kevin Koffi (12 Tore in der vergangenen Saison) und Julius Perstaller (11 Tore) ordentliche Konkurrenz in den eigenen Reihen hat. „Es kann ja auch sein, dass wir alle drei auf dem Platz stehen, das muss der Trainer entscheiden. Ich bin aber so selbstbewusst, dass ich weiß, dass ich spielen werde, wenn ich abrufe, was ich kann“, sagt Alawie. Dieses Selbstbewusstsein fordert er übrigens von jedem Spieler. „Jeder möchte auf dem Platz stehen und spielen und nicht auf der Bank sitzen. Wer etwas anderes sagt, liebt den Fußball nicht“, erläutert er.

Beim FC Schalke 04 fühlte sich der Deutsch-Libanese wohl, aber außer­halb des Platzes fehlte etwas zum perfekten Gesamtpaket. „Die Schalker U23 ist eine Nachwuchsmannschaft, alle sind noch sehr jung. Da sind die Interessen im Vergleich zu älteren Spielern doch sehr unterschiedlich. Das ist auch ein Grund, warum ich unbedingt wieder in eine richtige Herrenmannschaft mit gestandenen Spielern wollte“, erklärt der 30-Jährige.

Seine Kraft und seine Motivation zieht der Torjäger auch aus seiner Religion, dem Islam. „Ich bin gläubig, und mir bringt meine Religion sehr viel. Ich habe bei meinen ganzen Stationen im Profifußball viele Spieler erlebt, die das auch so machen. Dabei spielte es auch keine Rolle, welche Religion das ist. Keine Religion ist schlecht oder gewalttätig, das sind nur die Menschen, die ihre Religion missbrauchen“, wählt Alawie deutliche Worte.

Am Freitag kommender Woche ist die SV Elversberg zu Gast bei den Offenbacher Kickers (19 Uhr) und bestreitet das Eröffnungsspiel der neuen Regionalliga-Saison. Eine Saison, in der die SVE trotz der neu zusammengestellten Mannschaft wieder zu den Anwärtern auf die Meisterschaft zählt. Für Muhamed Alawie darf es mit den Elversbergern gerne in die 3. Liga gehen, denn so hoch hat er auch noch nicht gespielt. Und er sagt unmissverständlich: „Ich bin noch lange nicht fertig mit Fußball. Der Aufstieg ist mein Ziel.“

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