Olympische Winterspiele in Südkorea Peiffers Zitterhändchen kostet die sichere Medaille

Pyeongchang · Die deutschen Biathleten müssen sich nach verlorenem Zielsprint mit Platz vier zufriedengeben. Ein Protest gegen die Italiener wird abgelehnt.

 Bitteres Finaldrama: Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer (links) gab die sicher geglaubte Medaille aus der Hand. Bronze holte Dominik Windisch (r.).

Bitteres Finaldrama: Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer (links) gab die sicher geglaubte Medaille aus der Hand. Bronze holte Dominik Windisch (r.).

Foto: dpa/Michael Kappeler

Die deutschen Biathleten hatten Gold vor Augen – doch nach einem Einbruch von Arnd Peiffer und einem abgewiesenen Protest standen sie in der Mixed-Staffel mit leeren Händen da. Das Zitterhändchen des Ersatzmanns kostete das deutsche Quartett um Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier am Dienstag die sicher geglaubte Medaille.

Peiffer sank nach dem verlorenen Zielspurt um Bronze gegen den Italiener Dominik Windisch enttäuscht auf die Knie. Die Jury sah keine entscheidende Behinderung Peiffers durch Windisch auf den letzten Metern. Peiffer fühlte sich trotz seiner schwachen Leistung um Bronze betrogen. „Ich glaube, dass es nicht fair war und die IBU (Weltverband, Anm. d. Red.) die falsche Entscheidung getroffen hat“, sagte Peiffer. Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig nahm es weitaus gelassener. „Wir müssen die Entscheidung schlichtweg akzeptieren“, sagte Hönig. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass Peiffer seine Geschwindigkeit nicht habe verringern müssen.

Besonders bitter: Peiffer war erst kurzfristig in die Staffel gerückt, nachdem sich der Massenstart-Zweite Simon Schempp (Uhingen) wegen Halsschmerzen abgemeldet hatte. Während die deutschen Biathleten einen Dämpfer erlitten, jubelten Martin Fourcade und Frankreich. Der Dominator führte sein Team als Schlussläufer zu Gold und avancierte mit seinem fünften Olympiasieg zum erfolgreichsten Olympioniken Frankreichs. Silber ging nach 2x6 und 2x7,5 Kilometer in einem packenden Rennen an Norwegen (+20,9 Sekunden). In den abschließenden Staffeln am Donnerstag (Frauen) und Freitag (Männer) haben die deutschen Biathleten aber weitere Medaillenchancen.

Diesmal blieb der Erfolg trotz glänzendem Start bei den Deutschen aus. Die dreimalige Staffel-Weltmeisterin Hinz rechtfertigte ihre Aufstellung mit einer starken Vorstellung. Zehn Schuss, zehn Treffer – nur die Italienerin Lisa Vittozzi übergab knapp vor Hinz, die Dahlmeier auf die Reise schickte. Dahlmeier lieferte sich auf Position zwei ein packendes Duell mit Dorothea Wierer – mit dem besseren Ende für die Deutsche, die nur einen Nachlader benötigte und mit einem Vorsprung von 29,9 Sekunden auf Lesser übergab.

Der zweifache Silbermedaillen-Gewinner von Sotschi baute den Vorsprung mit einer starken Leistung am Schießstand weiter aus und lag beim letzten Wechsel 32,6 Sekunden vor seinen Verfolgern. Peiffer wurde nun von Fourcade, dem Norweger Emil Hegle Svendsen und Windisch gejagt und musste beim Liegendschießen zweimal nachladen. Der fehlerfreie Fourcade schloss auf und zog auf dem Weg zum Stehendanschlag vorbei. Mit einer Schnellfeuereinlage sicherte Fourcade Frankreich Gold, während Peiffer Nerven zeigte.

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