3. Fußball-Liga Vom Fan zum Cheftrainer

Kaiserslautern · Der Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern verpflichtet Sascha Hildmann als Nachfolger von Michael Frontzeck.

Sascha Hildmann hat allen Grund zu guter Laune, auch wenn die sportliche Situation gar nicht so einfach ist. Der gebürtige Lauterer ist der neue Cheftrainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern.

Sascha Hildmann hat allen Grund zu guter Laune, auch wenn die sportliche Situation gar nicht so einfach ist. Der gebürtige Lauterer ist der neue Cheftrainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern.

Foto: dpa/Andreas Gebert

Für Sascha Hildmann (46) geht ein absoluter Kindheitstraum in Erfüllung. „Das ist für mich als Mensch und FCK-Fan das Größte, was es gibt“, sagt der neue Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern: „Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen und weiß um die Wichtigkeit dieses Vereins. Der FCK ist für mich eine echte Herzensangelegenheit.“

Hildmann, der an diesem Samstag (14 Uhr) gegen die Würzburger Kickers sein Debüt auf der Trainerbank gibt, bringt eben jenen „Stallgeruch“ mit, den man bei den Roten Teufeln so gerne riecht. Er ist gebürtiger Lauterer, war selbst von Kindesbeinen an Fan des Clubs und spielte zwischen 1995 und 2000 fünf Jahre lang für die zweite Mannschaft des viermaligen Meisters.

„Wir haben Sascha seit Längerem verfolgt. Die Gespräche waren überzeugend, die Gespräche waren emotional“, sagt Sportvorstand Martin Bader, der davon überzeugt ist, „in der aktuellen Situation die richtige Lösung“ gefunden zu haben. Und das, obwohl Hildmann als Trainer noch ein Niemand ist. Bis zu seiner Entlassung Anfang Oktober verantwortete er den Ligarivalen SG Sonnenhof Großaspach, es war seine bislang einzige Station im Profi-Fußball. Davor war er zunächst beim SV Rodenbach, dann beim SC Idar-Oberstein und SC Hauenstein, ehe er die U17 der SV Elversberg in der Bundesliga übernahm (2015/2016), den Club aber recht schnell verließ, um die U16 des FSV Mainz 05 zu übernehmen. Danach ging es für den ehemaligen Spieler des 1. FC Saarbrücken (1995) und FC Homburg (2003 bis 2006) nach Großaspach.

Hildmann hat bewiesen, dass man mit harter und ehrlicher Arbeit weit kommen kann. Seit seiner ersten Station bei seinem Heimatverein in Rodenbach, damals noch als Spielertrainer in der Landesliga, ist er an der Größe seiner Aufgaben kontinuierlich gewachsen. „Er ist ein sehr umgänglicher Typ, sehr empathisch und mit klaren Ansagen auf dem Platz“, sagt Werder Bremens Cheftrainer Florian Kohfeldt, der gemeinsam mit Hildmann den DFB-Trainerlehrgang absolviert hat.

Schritt für Schritt hat sich Hildmann nach oben gearbeitet, bei seiner Jugendliebe auf dem Betzenberg erwartet ihn nun die bislang größte Herausforderung. Denn die sportliche Situation beim taumelnden Traditionsclub ist mehr als angespannt. Nach 17 Spieltagen ist der FCK nur Tabellenzwölfter, hat nach drei Niederlagen in den vergangenen vier Spielen nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Am vergangenen Samstag hatte der FCK nach dem 0:5-Debakel bei der Spielvereinigung Unterhaching die Reißleine gezogen und Michael Frontzeck entlassen. Im Interview mit Sport1 bezeichnet es der Ex-Nationalspieler nun als „Fehler, dass ich die Zielsetzung Aufstieg mitgetragen habe“. Die nötige Zeit für einen Umbruch sei ihm deshalb nicht eingeräumt worden, klagt Frontzeck. Zeit, die nun auch Hildmann kaum haben wird.

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