Valtchev raus, Mörsdorf rein

Neunkirchen · An diesem Samstag spielt Borussia Neunkirchen im Saarlandpokal-Achtelfinale gegen den Oberliga-Konkurrenten FV Diefflen – und präsentiert nicht ganz überraschend einen neuen Trainer. Dieser ist ein alter Bekannter.

 Trainer Werner Mörsdorf soll die Neunkircher Borussia wieder in die Spur bringen. Foto: B&K

Trainer Werner Mörsdorf soll die Neunkircher Borussia wieder in die Spur bringen. Foto: B&K

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Dass der Vorstand des Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen seinen Trainer im Visier hatte, wurde bereits Anfang der Woche klar. Mit dem öffentlichen Vorwurf, den Spielern zu viele Freiheiten einzuräumen, gab der Vorsitzende Martin Bach Valentin Valtchev eine Mitschuld am enttäuschenden Abschneiden in der Liga. Seit Freitag steht fest: Valtchev ist raus, Werner Mörsdorf ist (wieder) drin und wird schon an diesem Samstag beim Saarlandpokal-Achtelfinalspiel gegen Diefflen (14.30 Uhr, Ellenfeldstadion) auf der Bank sitzen.

"Wir haben lange überlegt, aber das Pokalspiel und die drei Ligaspiele vor der Winterpause sind für uns sehr wichtig. Wir wollten einen neuen Reiz setzen", sagt Bach, der mit Mörsdorf schon seit über zwei Wochen in Kontakt steht: "Wir beobachten seit geraumer Zeit bestimmte Verhaltensmuster. Ich möchte Valle keine Schuld an der Situation geben. Er hat sich für die Mannschaft quasi zerrissen. Das hat diese nicht immer durch Leistung zurückgezahlt", findet Bach. Auf die Frage, ob auch die Spieler, denen er die Hauptschuld zuspricht, Konsequenzen fürchten müssen, antwortet er vage: "Ich gehe davon aus, dass jetzt jeder begriffen hat, um was es geht."

Die Mannschaft stand bis zuletzt hinter Valtchev. "Ob eine Mannschaft wirklich hinter einem Trainer steht, erkennt man nicht an Worten, sondern auf dem Platz", erklärt Bach: "Der Kader hat die Qualität, bessere Ergebnisse abzuliefern. Da ist es egal, wer in der ersten Elf steht."

Seit Vorbereitungsbeginn fehlten viele Spieler verletzt, krank, berufsbedingt oder wegen Rot-Sperren (zuletzt insgesamt neun), was Kritik an mangelnder Disziplin aufkommen ließ. Am Donnerstagabend waren alle Spieler anwesend, das Training musste wegen eines Flutlicht-Defekts am vereinseigenen Kunstrasenplatz aber ausfallen. Ruddy M'Passi kehrt am Samstag nach drei Spielen Sperre zurück, Godmer Mabouba ist nach seiner Roten Karte vom Samstag nur in der Liga drei Spiele gesperrt. Außerdem könnten die zuletzt kranken Moussa Dansoko, Marco Dahler, Pino Vituzzi und Jannik Schliesing zurückkehren.

"Die Mannschaft hat großes fußballerisches Potenzial. Man muss aber auch sagen, dass der Kader von der Breite her nicht dazu geeignet ist, vorne mitzuspielen", stellt Neu-Trainer Mörsdorf klar und nimmt die Spieler in die Pflicht: "Man muss Weh-Wehchen mal Weh-Wehchen sein lassen und trotzdem zum Training erscheinen."

Mörsdorf gilt als konsequenter, eher altmodischer Übungsleiter. "Vielleicht ist er moderner als so manch ein Junger", sagt Vereins-Chef Bach. Der neue Trainer war zuletzt in der Saison 2011/2012 beim FC Freisen tätig. Zwischen 2003 und 2006 war er schon einmal Borussen-Trainer. Bach war zu dieser Zeit Spielausschuss-Vorsitzender. Einen Vertrag gibt es noch nicht, die Zusammenarbeit soll vorerst bis Saisonende gehen. "Wenn man Gefallen daran findet, kann es darüber hinaus gehen", sagt Bach.

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