Fußball-Bundesliga Wiesn-Frust statt Lust auf Paris

München · FC Bayern wirkt vor dem Topspiel gegen PSG schlafmützig und uninspiriert.

 Einmal lächeln für die Kamera. Die Bayern-Spieler – von Thomas Müller (links) bis Mats Hummels (rechts) trinken den Frust weg.

Einmal lächeln für die Kamera. Die Bayern-Spieler – von Thomas Müller (links) bis Mats Hummels (rechts) trinken den Frust weg.

Foto: dpa/S. Widmann

In ihren schicken Trachten lächelten die Spieler von Bayern München auf dem Weg in „Käfer‘s Wiesn-Schänke“ pflichtschuldig in die Kameras. Doch nach Feiern war ihnen am Samstag beim obligatorischen Ausflug auf das Oktoberfest nicht zumute. Was als fröhliche Einstimmung auf das mit Spannung erwartete Duell in der Champions League gegen Paris St. Germain mit Neymar gedacht war, diente nach dem 2:2 (2:0) in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg der Frustbewältigung.

Sportdirektor Hasan Salihamidzic sprach zunächst von einem „ganz schönen Scheißtag“. Das werde, sagte Weltmeister Mats Hummels mit finsterer Miene im Vorfeld, „nicht ganz so ausgelassen, wie es hätte werden können“. Thomas Müller mühte sich immerhin, dem Ausflug auf die Wiesn eine positive Seite abzugewinnen: Das sei „ein guter Stimmungsaufheller“.

Geplant war dies anders. Ein Sieg gegen Wolfsburg und ein fröhlicher Ausflug mit den Familien aufs Oktoberfest sollten für den deutschen Rekordmeister die passende Einstimmung auf das Topspiel in der Königsklasse am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) beim Millionen-Club Paris St. Germain werden. Rückschlüsse auf das „Aufeinandertreffen zweier Kulturen und unterschiedlicher Philosophien“, wie Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge das Spiel im Prinzenpark bezeichnete, wollten die angeschlagenen Bayern aber nicht zulassen. „Fußball ist Tagesgeschäft“, meinte Hummels, und Salihamidzic ergänzte: „Da werden wir ganz anders auftreten.“ Das wird auch nötig sein, um gegen 222-Millionen-Mann Neymar, Jungstar Kylian Mbabbé, für den PSG 180 Millionen Euro zahlen wird, Julian Draxler und Kollegen keine böse Überraschung zu erleben.

Zumal die Münchner gegen den VfL nicht zum ersten Mal in dieser Saison schlafmützig und uninspiriert wirkten. Müller machte „fehlende geistige Frische“ aus. Das gilt auch für Torhüter Sven Ulreich. Der Vertreter von Manuel Neuer griff beim scheinbar beruhigenden Stand von 2:0 durch die Tore von Robert Lewandowski (33., Foulelfmeter) und Arjen Robben (42.) bei einem Freistoß von Maximilian Arnold böse daneben und ermöglichte so den Anschlusstreffer (56.). Daniel Didavi erzielte den Ausgleich (83.). Vorwürfe an Ulreich gab es allerdings keine. „Sein Fehler hat das Resultat nicht beeinflusst“, sagte Trainer Carlo Ancelotti.

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