Fußball-Regionalliga Zwischen Bewährung und Pflichtaufgabe

Saarbrücken · Der FCS spielt an diesem Samstag gegen Walldorf. Die Stadt Saarbrücken nimmt am Stadiongipfel teil.

 FCS-Spieler Alexandre Mendy hat sich zurückgekämpft.

FCS-Spieler Alexandre Mendy hat sich zurückgekämpft.

Foto: Andreas Schlichter

Sie stehen derzeit im Mittelpunkt wie selten zuvor: die Fans des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. Sei es unter dem Dach des Mainzer Stadions am Bruchweg oder unter freiem Himmel in Worms, sie feiern ihre Mannschaft und sich selbst. Fröhlich und lautstark. Und vor allem anders als noch beim Saisonstart in Ulm ohne Pyrotechnik. Ob dies am Strafen- und Maßnahmenkatalog liegt, mit dem die Regionalliga Südwest den bereits mit diversen Geldbußen und einem Zuschauer-Teilausschluss vorbestraften Saarbrückern droht, ist allerdings zweifelhaft.

„Wir stehen im ständigen Austausch mit unseren Fans, auch was dieses Thema angeht. Wir konnten dem Sportgericht eine positive Entwicklung mit nur zwei Vorfällen in den letzten zwölf Monaten vorweisen“, sagt FCS-Geschäftsführer David Fischer, der der Verbandsjustiz bis 31. Oktober erklären muss, was der FCS künftig gegen den Unfug einiger Unbelehrbarer zu tun gedenkt: „Wir hoffen auf eine Selbstregulierung, dass man untereinander darauf schaut, dass nichts passiert. Wir haben bis Ende Oktober eine Art Bewährung, müssen keine Strafmaßnahmen umsetzen. Das Thema Videotechnik (Anm. der Redaktion: Der Fanblock soll permanent kamera-überwacht sein) bleibt bestehen, wenn wir weiter unsere Ambitionen Richtung 3. Liga verfolgen. Da ist es infrastrukturell angesagt.“

Der anhaltende Protest der Anhänger hat zuletzt zumindest vordergründig Bewegung in die unendliche Geschichte um den Umbau des Saarbrücker Ludwigsparkstadions gebracht. Für kommenden Dienstag hat FCS-Präsident Hartmut Ostermann nun Sport- und Sicherheitsdezernent Harald Schindel und dessen Bau-Kollegen Heiko Lukas zu einer Sondersitzung von Präsidium und Aufsichtsrat eingeladen. Die Stadt teilte am Freitag mit, dass sie das Gesprächsangebot annehmen werde, obwohl am Dienstag auch noch eine Stadtratssitzung anberaumt sei. Demnach werden die Vertreter im Anschluss zusammenkommen und sich gut vorbereitet austauschen. Die Kernfrage lautet: Wann kann der FCS wieder in „seinem“ Ludwigspark spielen?

Gut vorbereitet auf den Gegner muss die Mannschaft des FCS an diesem Samstag sein – um 14 Uhr wird Astoria Walldorf beim Tabellenführer im Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen antreten. „Walldorf ist eine Wundertüte“, sagt FCS-Trainer Dirk Lottner: „Die können an einem guten Tag jede Mannschaft schlagen, haben dann aber wieder Aussetzer.“ Aussetzen wird beim FCS Martin Dausch (Magen-Darm-Infekt). Das bedeutet einen Platz im Kader für Jordan Steiner oder Markus Mendler.

Seinen Platz in der Startformation nahezu sicher hat Alexandre Mendy. Der 33-Jährige hatte zu Beginn der Saison in Lottners Formation keine Rolle gespielt. Über gute Trainingsleistungen konnte Mendy den Trainer aber überzeugen. „Natürlich war ich sauer. So wie jeder Spieler, der nicht dabei ist. Das muss so sein. Es hat etwas gedauert, bis ich meine Form gefunden habe“, sagt Mendy.

Zwar ist Walldorf alles andere als ein Publikumsmagnet, dennoch hofft der FCS, dass die guten Leistungen sich in der Zuschauerzahl widerspiegeln. „Die Mannschaft hätte mehr als 3500 Besucher verdient“, sagt Geschäftsführer Fischer: „Wenn eine Vier vorne stehen würde, wäre es wunderbar.“

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