Kinostart mit Hindernissen

Völklingen. Im alten Residenz-Kino in Völklingen wird kräftig gewerkelt. Die neue Theke im Foyer steht bereits, wenn man ihr genaues Aussehen unter den Schutzplanen derzeit auch nur erahnen kann. Die Decke ist in einem kräftigen Blau gestrichen, und hinter der Theke hängt bereits eine große Spielwand mit Abstellflächen für Gläser und Flaschen

 Seit Wochen arbeiten Rüdiger Knapp und Steven Kaul (rechts) an der Renovierung des alten Völklinger Kinos, doch immer wieder bringen kleine Probleme den Zeitplan durcheinander. Foto: Jenal

Seit Wochen arbeiten Rüdiger Knapp und Steven Kaul (rechts) an der Renovierung des alten Völklinger Kinos, doch immer wieder bringen kleine Probleme den Zeitplan durcheinander. Foto: Jenal

Völklingen. Im alten Residenz-Kino in Völklingen wird kräftig gewerkelt. Die neue Theke im Foyer steht bereits, wenn man ihr genaues Aussehen unter den Schutzplanen derzeit auch nur erahnen kann. Die Decke ist in einem kräftigen Blau gestrichen, und hinter der Theke hängt bereits eine große Spielwand mit Abstellflächen für Gläser und Flaschen. Während ein Maler die Decke im ersten Stock streicht, brüten zwei Männer darüber, wie man die große Leinwand im Kinosaal befestigt. "Wir haben festgestellt, dass der Rahmen für die Leinwand noch aus Urzeiten des alten Kinos stammt und unsere Leinwand nicht richtig reinpasst", seufzt Irene Holbach. "Jetzt müssen wir uns etwas einfallen lassen, wie wir die Seile verlängern können, um die Leinwand zu befestigen."Es ist nur eines von zahlreichen Problemen, mit denen die 72-jährige Neupächterin des Kinos immer wieder zu kämpfen hat. Voriges Wochenende musste ein Dachdecker ran, weil das Dach undicht war und Wasser hinter der Leinwandfläche herunterlief. Das ist zwar eine Sache des Vermieters, der sich derzeit auch darum kümmert, dass die Toiletten, die Klima- und Belüftungsanlage inspiziert und überholt werden. Doch das alles hält auf. Zudem muss jetzt eine neue Leinwand her. "Es geht einfach nicht so voran, wie ich mir das gewünscht hätte", erklärt Irene Holbach. Auch der Boden im Foyer konnte noch nicht gemacht werden, weil die Wasserrohre fürs Büfett noch nicht verlegt sind. Es hat sich aber auch schon vieles getan, was für das bloße Auge nicht sichtbar ist. "Die Technik liegt inzwischen und ist komplett neu. Da war ja nichts, kein Schalter mehr vorhanden. Das alles hat mein Sohn als gelernter Elektro-Ingenieur gemacht", erzählt die Geschäftsfrau. Das allerdings ist bereits das nächste Problem. "Solche Eigenleistungen werden nicht als förderfähig anerkannt, wie ich jetzt erfahren musste. Jetzt muss ich neue Zahlen einreichen, über die erst Ende des Monats entschieden wird." Doch die rüstige Dame lässt sich nicht unterkriegen. "Noch heute wird die Bespannung im Kino 1 gemacht. Ich stelle mich selbst aufs Gerüst, und wenn es die ganze Nacht dauert", erklärt sie. Dann aber streikt die Nähmaschine, mit der die einzelnen Bahnen zusammengenäht werden sollen. Und wieder geht ein Tag verloren.Dennoch ist es Irene Holbachs Ziel, den Zeitplan einzuhalten und in gut drei Wochen mit zwei Sälen zu starten. "Ich bemühe mich gerade um eine Förderkopie für den neuen "Batman"-Film, erzählt sie. "Das wäre ein guter Start." Ob das gelingt, ist aber noch unklar. Zum einen ist Deutschlandstart des Films bereits am 21. August, zum anderen sind alle regulären Kopien bereits vergeben. Und nach Angaben Holbachs wehrt sich die Konkurrenz in Saarbrücken und Bous offenbar nach Kräften dagegen, das Völklingen eine Förderkopie erhält. Wohl aus Angst vor Umsatzeinbußen "Es geht nicht so voran, wie ich mir das gewünscht hätte."Irene Holbach

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort