Ausbildung Fassadenmonteure verkleiden Gebäude

Hagen · Verschiedene Formen, Farben und Größen von Gebäuden machen ein Stadtbild erst interessant. Fachleute verkleiden die Bauten mit Glas, Keramik oder Metall und sorgen dafür, dass alles richtig sitzt und schützt.

 Die Arbeit in der Höhe zählt für den angehenden Fassadenmonteur Marc Hanfmann zum Tagesgeschäft.

Die Arbeit in der Höhe zählt für den angehenden Fassadenmonteur Marc Hanfmann zum Tagesgeschäft.

Foto: dpa-tmn/Ina Fassbender

() Die Firma Henke hat eine über 100-jährige Geschichte. Als Dachdeckerei beginnend, hat sich der Betrieb im westfälischen Hagen vor mehr als 40 Jahren auf Fassaden spezialisiert. Heute arbeitet die Firma mit Standorten in Hamburg und Berlin deutschlandweit – ein großer Pluspunkt für Azubi Marc Hanfmann, der bei Henke gerade sein zweites Lehrjahr als Fassadenmonteur absolviert. „Man kommt viel rum in ganz Deutschland, das finde ich gut. Außerdem arbeite ich gerne draußen. Und das Ergebnis sieht schön aus.“

Die Arbeit eines Fassadenmonteurs ist äußerst vielfältig, sagt Ralf Lindemann, Prokurist bei Henke und dort lange zuständig für die Ausbildung. „Das ist mehr als nur einfach einen Dübel in die Wand zu schrauben und eine Platte davorzunageln. Da geht es um dreidimensionale Unterkonstruktionen, das hat ganz viel mit Energieeinsparung und Schallschutz zu tun.“ Entsprechend müssen Fassadenmonteure zum Beispiel Ahnung vom Gerüst- und Holzbau und von Wärmedämmung haben, sich mit verschiedenen Werkstoffen auskennen, Zeichnungen lesen und Flächen berechnen können.

Gerhard Geske, Leiter des Ausbildungszentrums der Bauindustrie Hamm, nennt weitere Voraussetzungen für Azubis – handwerkliches Geschick für den Umgang mit unterschiedlichen Materialien zum Beispiel. Ein Fassadenmonteur müsse außerdem teamfähig sein und, ganz wichtig, schwindelfrei. Ein bestimmter Schulabschluss ist für die dreijährige Ausbildung nicht vorgeschrieben. „Wünschenswert ist ein Hauptschulabschluss, gerne auch mehr“, sagt Geske. „Wir haben auch den Abiturienten im Fokus, für den haben wir zum Beispiel ein duales Studium im Angebot.“

Im Ausbildungszentrum Hamm lernen die Azubis die Bandbreite der verschiedenen Unterkonstruktionen und Dämmungen kennen, erklärt Gerhard Geske. „Sie müssen mit Holz arbeiten und auch mauern können. All diese Grundlagen werden im ersten Ausbildungsjahr gelegt, und dann fangen wir mit der Montage der vorgehängten hinterlüfteten Fassaden an.“

Im Betrieb ist der Auszubildende mittendrin. „Wir haben immer Kolonnen von zwei bis vier Mann“, sagt Lindemann. „Die Auszubildenden arbeiten voll mit, sie sind integriert wie ein normaler Facharbeiter, damit sie das lernen, was sie hinterher auch machen sollen.“ Und das bei jedem Wetter. Der Bedarf an Auszubildenden ist groß. „Bauberufe sind in der Außenwirkung vielleicht nicht die attraktivsten“, sagt Geske. „Ich sehe das gänzlich anders: Wir sind grundsätzlich individuell tätig auf der Baustelle, wir erstellen Prototypen. Jede Baustelle ist anders, wir müssen uns immer wieder auf neue Situationen einstellen.“ Entsprechend sind auch die Jobchancen für fertige Fassadenmonteure gut. „Lehrlinge, die wir ausbilden, wollen wir auch behalten“, sagt Ralf Lindemann. Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt es reichlich. „Der klassische Fassadenmonteur, der seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, wird sicherlich eine gewisse Zeit in der Montage auf der Baustelle anzutreffen sein“, sagt Geske. „Bei entsprechender Eignung wird er relativ schnell in eine Vorarbeiter- oder Polierfunktion hineinrutschen können.“

(dpa)
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