Mobilgeräte Smartwatch-Steuerung per Stecknadelkopf

Saarbrücken · Informatiker der Saar-Uni entwickeln Mini-Sensoren zur Bedienung von Mobilgeräten.

 Mobilgeräte sollen sich unauffällig bedienen lassen.

Mobilgeräte sollen sich unauffällig bedienen lassen.

Foto: Uni

(red) Nicht nur Telefone, auch Uhren dienen heutzutage als Mini-Computer. Ein großer Nachteil: Der Bildschirm dieser Geräte ist in der Regel so klein, dass die Bedienung recht schwerfällt. Informatiker der Universität des Saarlandes um Jürgen Steimle, Professor für Mensch-Maschine-Interaktion, haben nun eine Alternative entwickelt, die sie „DeformWear“ nennen. Ein winziger Schalter, nicht größer als ein Stecknadelkopf, wird beispielsweise in einen Ring eingearbeitet und am Körper getragen. Er lässt sich in alle Richtungen bewegen, hinein- und zusammendrücken und zusätzlich nach rechts, links, oben und unten schieben.

Um damit Mobilgeräte tatsächlich steuern zu können, mussten die Wissenschaftler auch die passenden Gesten entwickeln. Sie taten dies für eine Smartwatch und für eine Brille, mit der man in die Virtuelle Realität eintauchen kann. Sie definierten auch Bewegungsabfolgen, um einen Fernseher zu steuern und Musik abspielen zu lassen.

Ihre Entwicklung ließen die Saarbrücker Forscher von 24 Personen testen, insgesamt 18 000 Mal. Die Ergebnisse seien eindeutig. „Trotz der winzigen Oberfläche sind die Interaktionen präzise und ausdrucksstark, da sie die genaue Motorik der Fingerspitze ausnutzen und dabei die drei Grundformen Drücken, Schieben und Kneifen verwenden“, so der am Projekt beteiligte Informatiker Martin Weigel.

Professor Jürgen Steimle ist überzeugt: „Wenn für die Eingaben nur ein winziger Sensor verformt werden muss, können Geräte an Körperstellen getragen werden, über die eine schnelle und unauffällige Bedienung möglich ist. Dies wird der Industrie dabei helfen, noch kleinere Steuergeräte auf den Markt zu bringen.“

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