Eingeschränkte Öffnungszeiten „Viele Studenten mussten sich ganze Bücher kopieren“

Saarbrücken · (kig) Wenn Studenten für Klausuren lernen oder Hausarbeiten schreiben, benötigen sie oft ihre Bibliothek. Doch gerade in der vorlesungsfreien Zeit, in der die Nachwuchsakademiker meist ihre Arbeiten schreiben müssen, sind die Öffnungszeiten an der Saar-Universität nicht überall ausreichend.

 In Zukunft wird der direkte Zugriff auf Bücher für viele Studenten an der Saar-Uni deutlich eingeschränkt sein. Denn viele Fachbereichsbibliotheken werden aufgelöst.

In Zukunft wird der direkte Zugriff auf Bücher für viele Studenten an der Saar-Uni deutlich eingeschränkt sein. Denn viele Fachbereichsbibliotheken werden aufgelöst.

Foto: Oliver Dietze

„In den Semesterferien war die Bibliothek montags bis donnerstags nur von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Diese Zeiten waren für viele Studenten mit Nebenjobs kaum wahrzunehmen“, sagt Teresa Jungblut vom Fachschaftsrat Geschichte. „Viele Studenten mussten sich ganze Bücher kopieren, um zu Hause daran arbeiten zu können, da sie nicht in der Lage waren, die Institutsbibliothek in den kurzen Öffnungszeiten zu besuchen.“ Auch Anna Klapetek, Studentin der Historisch orientierten Kulturwissenschaften (HOK), findet: „Vier Stunden sind zu wenig!“

Ann-Katrin Müller studiert neben Geschichte auch Deutsch und Englisch. „Anglistik und Germanistik haben jetzt noch faire Zeiten“, sagt sie. Sie fürchtet jedoch ein „Ausleihchaos“, wenn der Präsenzbestand, also die in Regalen zugänglichen Bücher, wie geplant deutlich eingeschränkt würde. Germanistik-Studentin Michelle Preis geht noch einen Schritt weiter: „Dann wäre kein Studium möglich“, sagt sie.

Die Frage, wie genau es mit den Bücherbeständen weitergeht, löst auch bei den Romanisten „Sorge und Ungewissheit“ aus, sagt Lukas Redemann von der Romanistik-Fachschaft. Die Bücherei der Fachrichtung hat seit gestern ihre Tore geschlossen, weil sie in die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) umzieht. Wie gut der Zugriff auf die Bücher danach sein wird, sei noch unklar, sagt Redemann. Immerhin: Wegen des Umzugs haben die Studenten vom Prüfungssekretariat eine allgemeine Fristverlängerung zur Abgabe ihrer Hausarbeiten bekommen: „Die Romanistik ist sehr kulant“, so Redemann. „Es muss nicht jeder Einzelne einen Beleg vorbringen.“

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