Gartenpflege mit Technik Der Garten pflegt sich fast von selbst

Bonn · Im Sommer entspannen viele Hausbesitzer gerne in ihrer eigenen Grünoase. Dass der Garten ein Ort der Erholung bleibt, dafür sorgen vollautomatische Geräte, die etwa das Rasenmähen und Gießen übernehmen.

 Smarte Bewässerungssysteme gießen die Pflanzen nicht nur vollautomatisch, sondern können auch Wasser einsparen.

Smarte Bewässerungssysteme gießen die Pflanzen nicht nur vollautomatisch, sondern können auch Wasser einsparen.

Foto: dpa-tmn/Nestor Bachmann

() Gartenarbeit kann gerade in der heißen Jahreszeit sehr anstrengend sein. Das sogenannte Smart Gardening kann Hobbygärtnern einiges an Arbeit abnehmen.  Vernetzte und fernsteuerbare Geräte kümmern sich ganz alleine um bestimmte Aufgaben: Mähroboter schneiden zum Beispiel den Rasen, und eine smarte Bewässerung versorgt die Pflanzen. Über die Zeitersparnis hinaus haben die vollautomatischen Systeme aber noch weitere Vorteile. Zum Beispiel lässt sich die Bewässerung bedarfsgerecht und zu den richtigen Zeiten einsetzen, wodurch auch Wasser eingespart wird. Die Bedienung der Geräte ist via Smartphone oder Tablet möglich und kann von unterwegs gesteuert werden.

Praktisch ist etwa ein Gerät, das allein den Rasen mäht. „Mähroboter kürzen die Grashalme zwar öfter, schneiden aber dafür weniger ab als beim manuellen Rasenschnitt“, erklärt Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft in Bonn. Das Schnittgut verbleibe auf dem Rasen und gebe ihm so Nährstoffe zurück. Das ständige Mähen erhöhe die Narbendichte und die Widerstandskraft der Gräser gegenüber Unkräutern und Moos.

Aber: „Bevor ein Mähroboter seine Arbeit aufnehmen kann, braucht er zunächst ein genau begrenztes Feld. Er soll ja nicht die Staudenflächen abmähen“, erklärt Joachim Eichner vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bad Honnef bei Bonn. Daher werde ein Begrenzungsdraht im Boden verlegt. Je nach Standort sei außerdem ein extra Stromanschluss für die Ladestation nötig.

Für die vollautomatisierte Gartenbewässerung hingegen werden unter- oder oberirdisch Schläuche zur Bewässerung ausgelegt und an Computer angeschlossen. „Um Wasser effizient zu nutzen, darf eine Kombination mit Feuchtigkeitssensoren nicht fehlen“, erklärt Eichner. „Dadurch wird verhindert, dass der Rasensprenger unnötig aktiv wird.“ Außerdem gebe es digitale Lösungen, die Wetterdaten wie Temperatur, Helligkeit und Luftfeuchtigkeit evaluieren und bei Abweichungen die Bewässerungsanlage an- oder abschalteten.

Wie beim Smart Home sollten Gartenbesitzer jedoch das Thema Datenschutz nicht vergessen, denn vernetzte Geräte können Fremden Daten preisgeben. Das könne vermieden werden, wenn beim Einkauf auf bestimmte Kriterien geachtet wird. Günter Martin, Internetexperte vom Tüv Rheinland, rät, einen Blick auf die Datenschutzerklärung des Herstellers zu werfen: „Was wird mit den Daten gemacht und wer erhält sie? Am besten im PDF-Dokument oder auf der Webseite nach folgenden Begriffen suchen: Dritte, Dienstleister, Angebot, Werbung.“ Wenig Bedenken in Sachen Datensicherheit gebe es hingegen bei Systemen, die für ihre tägliche Arbeit kein WLAN benötigen.

Was die eigentliche Sicherheit betrifft, erklärt der Tüv Rheinland, dass der Mähroboter grundsätzlich mit einem Diebstahlschutz sowie einer Anhebefunktion, die das Messer stoppt, versehen sein sollte. Kinder und Haustiere sollten aus Sicherheitsgründen niemals  mit dem fahrenden Mähroboter alleine gelassen werden.

Reicht der WLAN-Empfang im Garten nicht aus, um die Geräte zu benutzen, hat Internetexperte Günter Martin Tipps parat: Bei Routern, die zwei oder mehr Antennen haben, sollte eine senkrecht stehen, die andere um 45 Grad geneigt. Ein Problem könne auch sein, dass der eingestellte Funkkanal sich mit dem des Nachbarn überlappt. Martin empfiehlt dann die Wahl eines anderen Kanals in den Einstellungen des Routers.

„Wenn das alles nicht ausreicht, lässt sich mit einem sogenannten WLAN-Repeater die Reichweite erhöhen“, erklärt Martin. Er empfängt wie eine Art Zwischenstation die Signale des Routers und reicht sie dann an den eigentlichen Empfänger weiter. Der Repeater müsse nur in eine Steckdose eingesteckt werden, zum Beispiel auf der Veranda. „Repeater und Router müssen nicht vom gleichen Hersteller sein. Außerdem können auch mehrere Repeater eingesetzt werden“, sagt Martin.

(dpa)
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