Stromspartipps Geld für die Spardose statt Steckdose

Berlin · Monatliche Stromkosten lassen sich senken. Beispielsweise, indem Verbraucher die Einstellungen der Elektrogeräte veränderen.

 Nach dem Gebrauch der Geräte einfach die Steckerleiste ausschalten – das spart bares Geld.

Nach dem Gebrauch der Geräte einfach die Steckerleiste ausschalten – das spart bares Geld.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

() 900 Euro verbraucht ein deutscher Zwei-Personen-Haushalt im Durchschnitt pro Jahr an Stromkosten (zwischen 2100 und 3000 kWh). „Mit wenigen Maßnahmen ließen sich 100 Euro oder mehr einsparen“, sagt Boris Demrovski, Experte beim Infoportal Stromspiegel.

Der erste Tipp betrifft den Kühlschrank. In der Regel sei die Temperatur von Kühlschränken oft zu niedrig eingestellt, sagt Roman Zurhold von der Deutschen Energie-Agentur. Wer etwas am Regler dreht, kann folglich sparen. „Sieben Grad sind optimal, beim Tiefkühler minus 18 Grad.“ Wer sich zudem darum bemühe, die Tür so kurz wie möglich zu öffnen, und den Kühlschrank nicht neben ein Wärmegerät stellt, mache alles richtig.

Geld sparen können Verbraucher auch, indem sie die Einstellungen von Haushalts- und Unterhaltungselektronik anpassen. Denn der vom Hersteller ausgewiesene Verbrauch bezieht sich auf die Werkseinstellung. Bei einem Fernseher etwa könne allein das Verändern der Helligkeit zu einem zusätzlichen Stromverbrauch von 30 bis 40 Prozent führen, erklärt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentralen.

Der dritte Tipp ist, sogenannte schaltbare Steckdosenleisten zu nutzen. Der Modus Stand-by ist beim Stromsparen ein großes Thema. Dieser Bereitschaftsbetrieb der Geräte könne sich pro Haushalt auf 50 bis 100 Euro Stromkosten im Jahr summieren, erklärt Zurhold. Die Lösung: Nach dem Gebrauch immer den Stecker ziehen oder die Steckdosenleiste ausschalten. Gleiches gelte für Geräte ohne Stand-by-Funktion. „Laptop, Desktop, Ladekabel und selbst die Waschmaschine verbrauchen Strom, auch wenn sie gar nicht in Gebrauch sind“, sagt Brandis. „In vielen Haushalten gibt es 40 solcher Geräte. Das läppert sich.“

Für neuere Modelle ist das Ausschalten oft allerdings nicht mehr nötig: „Die EU hat verfügt, dass zahlreiche Geräte der Unterhaltungselektronik im Stand-by-Modus nicht mehr als 0,5 bis ein Watt verbrauchen dürfen“, erklärt Zurhold. „Ist der Fernseher ein Jahr lang auf Stand-by gestellt, kostet das etwa zwei Euro.“ Das gilt für viele Gerätearten ab Kaufdatum 2010 mit einem Watt Standby-Leistung und ab 2014 mit 0,5 Watt.

Es kann sich auch lohnen, Kleingeräte nachts auszuschalten, denn trotz EU-Richtlinie ist der Stromverbrauch in vielen Haushalten kaum gesunken. Der Grund dafür sind Smartphone, Tablet, Laptop und Sprachassistenten. „Wir haben fünf bis zehn Geräte mehr als noch vor zehn Jahren“, sagt Zurhold. Und die Masse macht’s: „27 Prozent unseres Stromverbrauchs entfällt auf Informations- und Kommunikationsmedien“, erläutert Demrovski. Sein Tipp: „WLAN-Verstärker oder Router lassen sich oft so programmieren, dass sie sich nachts abschalten.“ Zurhold rät zu Schaltuhren.

Der fünfte Tipp dreht sch um sogenannte Durchflussbegrenzer. Wer sein Wasser über einen Durchlauferhitzer oder Boiler erhitzt, wird eine hohe Stromrechnung gewohnt sein. Hier liegt der Pro-Kopf-Stromverbrauch laut Demrovski um knapp 27 Prozent oder 385 Kilowattstunden jährlich höher als bei Haushalten, die ihr Wasser ohne Strom erhitzen. Das seien Kosten von 110 Euro. Demrovski empfiehlt einen Durchflussbegrenzer. „Er reduziert den Wasserdurchfluss um 50 Prozent oder mehr und mischt gleichzeitig Luft bei, damit der Druck stabil bleibt. Damit lassen sich 30 bis 40 Euro sparen.“ Für Wasserhähne gebe es leicht einbaubare Durchflussbegrenzer schon ab fünf Euro.

(dpa)
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